NS-Vermögensentzug

Seit der Ausschaltung des Parlaments 1933/34 und in den darauf folgenden Jahren des Austrofaschismus infiltrierten (illegale) Mitglieder der NSDAP die Verbandsstrukturen und Gremien der gesetzlichen Interessensvertretungen und Gewerbeorganisationen der FotografInnen.

Alfred Arnstein wurde am 26. Juni 1886 als Sohn des Rechtsanwaltes Emanuel Arnstein und Regina Hahn in Wien geboren. Er war seit 1920 mit Hildegard Arnstein, née Baum, verheiratet.

Irma Löwenstein, née Sametz, lebte mit ihrem Gatten Oscar (auch: Oskar) Löwenstein, Gründer des Neuen Wiener Journals in Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 88. Der erfolgreiche Verleger baute über mehrere Jahre hinweg eine Kunstsammlung auf, die er 1934 seiner Ehefrau schenkte.

Um 1900 zog Wilhelm Bermann mit seiner Frau Sidonie, née Silbermann, aus Temesvár nach Wien. Mit ihren vier Kindern lebten sie in Wien 6, Kasernengasse 4. Ab 1930 war Wilhelm Bermann Alleininhaber der auf Theaterausstattung spezialisierten Werkstätte für dekorative Kunst KG.

Ferdinand Bloch war das jüngste von sechs Kindern des Zuckerfabrikanten und Bankiers David Bloch und dessen Ehefrau Marie, née Straschnow. Er besuchte die Handelsakademie in Prag und trat 1881 in die Firma seiner Familie ein.

1853 fand die konstituierende Sitzung der Ende 1850 als beratendes Gremium gegründeten k. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale statt, das zuerst dem k. k. Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten und ab 1859 dem k. k.

Nachim (Nachum) Chefez war der Sohn von Litmann Leib und Gittel Chefez und seit März 1901 mit Lea Leah (Lotte), née Heller, verheiratet. Er war ein in Wien bekannter und angesehener Fotograf, der seit 1900 in Wien 2, Taborstraße 41 ein Garten-Atelier besaß.

Caroline Reitlinger studierte ab 1916 sieben Semester an der medizinischen Fakultät der Universität Wien. Im Juli 1919 heiratete sie Edwin Czeczowiczka, Ingenieur und Mitinhaber der Ersten galizischen mechanischen Baumwollweberei in Andrychów in Polen.

Friedrich Deutsch war gelernter Bankbeamter, der ab 1926 in Wien 9, Servitengasse 9 eine kleine Fluss- und Seefischhandlung betreiben sollte. Am 3. Juni 1919 heiratete er Berta, née Hermann, und wohnte mit dieser und ihrer 1922 geborenen Tochter Friederike in Wien 1, Elisabethstraße 26.

Am 14. März 1707 wurde das Wiener Versatz- und Fragamt von Kaiser Joseph I. in der Annagasse 20 / Seilerstätte 30 im heutigen 1. Bezirk gegründet. Hauptaufgabe war die Gewährung von Darlehen gegen ein Faustpfand, die Erträgnisse kamen dem Armenhausfonds zugute.

Julius Drey wurde am 1. Mai 1858 in Wien als Sohn von Lazarus Drey und Babette, née Cohn, geboren. Er studierte an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und schloss sein Studium mit seiner Promotion 1882 ab.

Nach dem Besuch der Wilnaer Zeichenschule 1885–1888 absolvierte Jehudo Epstein 1888–1894 ein Studium an der

Alois Fantl wurde am 27. April 1873 in Wittingau, Böhmen (heute Třeboň, Tschechien), als Sohn von Karl und Therese Fantl geboren. 1902 heiratete er Bertha, née Pokorny, mit der er eine Tochter, Margarethe, hatte.

Der 1883 in Brünn geborene Hanns Fischl lebte ab 1893 in Wien. Er trat 1918 aus der Israelitischen Kultusgemeinde aus und konvertierte zur evangelisch-lutherischen Kirche. 1927 heiratete er Gertrude Theresia Gatscha, mit der er in Wien wohnte und später zwei Kinder hatte.

Alice Friedländer war das einzige Kind des Wiener Ohrenarztes und Universitätsprofessors Adam Politzer und seiner Frau Julie, née Rosenfeld.

1928 erfolgte die Eintragung der Galerie Harding in Wien 1, Kärntnerstraße 16, in das Firmenregister.

Der gelernte Kellner Alois Getzinger machte sich 1922 als Trödelhändler am Standort Wien 15, Turnergasse 28, selbständig und war zwischen 1935 und 1938 auch als Sachverständiger für Effekten und Mobilien tätig.

Rosa Glückselig, née Heitler, war mit dem Gemischtwarenhändler Moritz Glückselig (1890–1974) verheiratet und hatte zwei Söhne. In der Ottakringer Neulerchenfelderstrasse 27, wo die Familie auch wohnte, betrieb sie das Delikatessengeschäft Zur Raxbahn.

Aus äußerst bescheidenen Verhältnissen stammend, brachte es David Goldmann, der sich in den frühen 1910er-Jahren in Wien niederließ, u. a. zum Direktor der Ujpester Tuchfabriks AG in Budapest, der Wollwarenverkaufs AG in Günzelsdorf sowie der Stoffdruckfabrik in Guntramsdorf.

Alexander Grosz stammte aus Újvidék / Novi Sad / Neusatz im heutigen Serbien. Von 1884 bis 1887 besuchte er die Uhrmacherschule in Karlstein an der Thaya.

Elisabeth Grünbaum, die das jüngste von insgesamt acht Kindern war, entstammte einer gutbürgerlichen jüdischen Wiener Familie und wuchs in der Praterstraße im 2. Wiener Gemeindebezirk auf.

Nach der Matura am ersten deutschen k. k. Gymnasium in Brünn 1899 kam Franz Friedrich Grünbaum nach Wien, um Rechtswissenschaften zu studieren. Er legte jedoch nur eines von drei Rigorosen ab und schlug stattdessen eine Laufbahn als Schauspieler, Librettist und Kabarettist ein.

Ludwig Gutmann war ab 1903 Mitarbeiter im Atelier des Fotografen Nikolaus Stockmann in Wien und seit 1905 gewerblich angemeldeter Fotograf am Standort Wien 9, Währinger Straße 18 im Kunst-Atelier für Photographie und Malerei, Industrie-Aufnahmen, Porträts in allen Größen, Aufnahmen im eigenen Hei

Die Anfänge des heutigen Wien Museums gehen auf die 1860er-Jahre zurück, als der Wiener Gemeinderat eine Kommission für städtische Sammlungen einrichtete, die sich mit dem Erwerb und der Finanzierung von Objekten für ein zukünftiges Stadtmuseum befasste.

Adolf Irtl studierte Medizin und eröffnete nach seiner Promotion zum Doktor der Medizin und der Chirurgie im Jahr 1892 eine Arztpraxis in Wien 9, Alser Straße 16. 1904 heiratete er Alice, née Pellar, eine ehemalige Solistin des Hofoperntheaters in Wien.

Das auf Initiative des Arztes, Schriftstellers, Sekretärs und Archivars der Israelitschen Kultusgemeinde Wien Ludwig August Frankl (1810–1894) gegründete Israelitisches Blindeninstitut nahm im Jänner 1873 den Unterricht auf.

Raoul Fernand Jellinek war der Sohn von Emil Jellinek, einem Diplomaten, Geschäftsmann und Berater der Daimler-Motorengesellschaft, und Rachel Carmen Jellinek, née Gogman-Azoulay. Nach Raoul Fernands Schwester, Mercedes Adrienne Manuela Ramona, ist das gleichnamige Automobil benannt.

Robert Jonas wurde als Kind des aus dem nordungarischen Ballasa-Gyarmat stammenden Benjamin Jonas und dessen Frau Flora, née Spitzer, 1883 in Wien geboren. Er absolvierte bis 1904 die Niedere und Höhere Fachschule am k. k. Technischen Gewerbemuseum in Wien.

Der aus Galizien stammende Saul Juer lebte spätestens ab 1885 in Wien und heiratete am 24. März 1904 Helene Kanner, mit der er später zwei Töchter haben sollte.

Julius Kien wurde in Uherský Ostroh, Mähren, als drittes von sechs Kindern geboren, seine Familie übersiedelte wahrscheinlich noch im 19. Jahrhundert nach Wien. Er war Inhaber einer Handelsagentur am heutigen Rooseveltplatz in Wien.

Albert Klein, der aus der heutigen Slowakei stammte und wie seine Gattin Szidonie der Israelitischen Kultusgemeinde angehörte, lebte spätestens ab 1903 in Wien, wo er als Holzhändler tätig war.

Hans Peter Kraus wurde am 12. Oktober 1907 als Sohn von Emil und Hilda Kraus (née Rix) in Wien geboren. Nach dem Abschluss der Handelsakademie im Jahr 1925 absolvierte er zwischen 1925 und 1927 eine Lehre bei der Wiener Universitätsbuchhandlung R. Lechner.

Anton Lanckoroński maturierte am Wiener Schottengymnasium und diente anschließend von 1912 bis 1917 als Leutnant im k. u. k. Heer. Nach dem Ersten Weltkrieg und der Wiedererrichtung des polnischen Staates 1918 nahm er die polnische Staatsbürgerschaft an.

Hans Leitmeier, Sohn eines Handelsangestellten, promovierte 1908 an der Universität Graz im Fach Mineralogie. Seine akademische Laufbahn begann er 1909 am Mineralogischen Institut der Universität Wien, wo er 1912 die Stelle eines Assistenten annahm und sich 1916 habilitierte.

Der Maler Max Liebermann, 1847 in Berlin als Sohn des wohlhabenden Industriellen Louis Liebermann und dessen Frau Philippine, née Haller, geboren, war einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Impressionismus.

Nachdem der Kaufmann Otto Löbl in den frühen 1920er-Jahren als Prokurist des Reklameateliers von Hans Neumann tätig gewesen war, betrieb er ab Januar 1925 am Graben 29a (Trattnerhof 2) in der Wiener Innenstadt das Reklameatelier Otto – eines der erfolgreichsten Gebrauchsgrafik-Ateliers in Österre

Richard Löwi studierte an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, wo er 1905 promovierte. Danach eröffnete er 1907 als Allgemeinmediziner eine Arztpraxis in Wien 2, Novaragasse 20, wo er auch mit seiner Familie wohnte. Er war seit 1923 mit Sophie Löwi, née Heller (geb.

Der in Wien geborene Eisenbahnbeamte Alfred Menzeles, der sich 1899 in Menzel umbenannte, war mit Margarethe, née Kornblüh, verheiratet. Mit den beiden Söhnen Hans und Otto lebte die Familie seit 1931 im dritten Wiener Gemeindebezirk in der Rechten Bahngasse 12/3.

Kajetan Mühlmann absolvierte von 1913 bis 1917 die k. k. Staatslehrerbildungsanstalt in Salzburg-Stadt gemeinsam mit den späteren Nationalsozialisten Karl Heinrich Waggerl und Karl Springenschmid, mit denen ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte.

Richard Neumann entstammte einer österreichischen Textilunternehmerfamilie.

Edith Oser-Braun entstammte der Unternehmerfamilie Braun, die 1892 mit der Gründung eines Brautausstattungsgeschäfts in Wien und mit weiteren Dependancen in Karlsbad und Berlin 1914 zum k. u. k. Hoflieferanten avancierte. Die von Ediths Vater mitgegründete Firma E. Braun & Co.

Der ab 1913 in Wien gemeldete Kaufmann Adalbert Bela Parlagi war seit Dezember 1919 mit Hilda, née Hock, verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Hedwig Elisabeth und Franz Richard. Zunächst wohnte die Familie in der Türkenstraße 25, Wien 9.

Rudolf Perlberger war der älteste Sohn des Ehepaares Max und Rosalia Perlberger, née Heinrich. Er hatte vier Geschwister, von denen zwei bereits vor dem "Anschluss" starben: Ida (1884–1887) und Leo (1890–1935).

Georg Popper absolvierte an der Technischen Hochschule in Wien ein Maschinenbaustudium, das er 1907 mit der zweiten Staatsprüfung abschloss. Danach war er in Wien als Patentanwalt und später auch als Gesellschafter der Firma H. Palm, einem Kommissionshandel, tätig.

Der in Ungarn geborene Géza Radó war jüdischen Glaubens und lebte mit seiner ebenfalls der Israelitischen Kultusgemeinde angehörenden Frau Pauline, née Blau, seit spätestens 1902 in Wien.

Helene Richter entstammte einer liberalen Familie des (groß)bürgerlichen Milieus mit jüdischem Hintergrund. Ihr Vater, der Arzt Maximilian Richter, war Chef des Sanitätsdiensts der k. k. privilegierten Südbahn-Gesellschaft, Mutter Emilie Hausfrau.

Der Zahnarzt Heinrich Rieger lebte mit seiner Frau Berta und drei Kindern in Wien 7, Mariahilferstraße 124.

Alexander Friedrich Ladislaus Roda Roda wurde als Sándor Friedrich Rosenfeld 1872 in Drnowitz, Mähren, geboren und wuchs in Slawonien, heutiges Kroatien, auf, wo sein Vater in der Nähe des Dorfs Zdenci als Gutsverwalter tätig war.

Valentin Viktor Rosenfeld studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien und promovierte 1910. Als Rechtsanwalt vertrat er vor allem Fußballspieler bei Vertragsstreitigkeiten mit ihren Vereinen.

Carl Julius Rothberger, Sohn des Bekleidungskonfektionärs und Begründers des Warenhauses Jacob Rothberger am Wiener Stephansplatz, trat – anders als seine Brüder Moritz, Alfred und

Arnold Schalita, Sohn von Meier Schalita und Maria Schalita (née Orlowa), lebte seit 1904 in Wien und war mit Frieda Schalita (née Prager, geb. 1882) verheiratet. Er lebte mit seiner Ehefrau bis 1938 in Wien 12, Am Fasangarten 31.

Abraham Schein kam vermutlich kurz nach 1900 aus Russland nach Wien und war hier seit 1904 als gewerbebehördlich angemeldeter Fotograf tätig.

Paul Schwarzstein war Eisen- und Metallwarenhändler, der ein Geschäft in Wien 2, Freilagergasse 4 (heute im Bereich der Vivariumgasse), anfänglich gemeinsam mit seinem Partner Arthur Stemmer und nach dessen Austritt 1922 als Alleininhaber führte.

Leopold Singer wurde 1869 in Wien als Sohn des jüdischen Kaufmanns Wilhelm Singer und seiner Frau Rosalie, née Klein, geboren.

Valentine Springer kam als sechstes von sieben Kindern des Bankiers Albert Salomon Anselm von Rothschild und seiner Frau Bettina Caroline zur Welt.

Sigmund Stiassny war der einzige Sohn des Wiener Architekten Wilhelm Stiassny (1842–1910) und dessen Ehefrau Julia, née Taussig (1848–1916). 1899 heiratete er Laura Kohnberger, mit der er zwei Kinder haben sollte: Elisabeth (1901–1986) und Walther Stiassny (1902–1912).

Alfons Thorsch kam am 21. Mai 1872 in Wien als einziger Sohn von Markus David und Anna Thorsch, née Behrend (1844–1922), zur Welt.

Josef Ungar war ein aus Galizien stammender Wiener Goldschmied und Juwelenhändler. Seit 1912 betrieb er am Trattnerhof 1, Wien 1 ein Juweliergeschäft mit Werkstätte. Er war Vorstandsmitglied der Genossenschaft und Meistervereinigung für Juweliere, Gold- und Silberschmiede.

Die in Österreich unmittelbar nach dem "Anschluss" an das nationalsozialistische Deutsche Reich einsetzenden "wilden Arisierungen" nahmen derartige Dimensionen an, dass sich das NS-Regime gezwungen sah, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Am 1. August 1940 erhielt die Gestapoleitstelle Wien einen Erlass des Reichsinnenministeriums, der anordnete, die Sach- und Vermögenswerte von emigrierten Jüdinnen und Juden, die bei Speditionen oder öffentlichen Lagerhäusern deponiert wurden und die unter die Bestimmungen über die Aberkennung de

Maximilian Weinberger war mit Hermine, née Schereschewsky (geb. am 5. November 1884 in Wien), verheiratet. Seit März 1898 Aspirant des Allgemeinen Krankenhauses in Wien beendete er sein Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien am 21. Dezember 1898.

Der aus Galizien stammende Leo Weiser, recte Leiser Weisser, besaß seit Jänner 1924 eine Versandbuchhandlung mit offenem Ladengeschäft in Wien 7, Kaiserstraße 89 und ab September 1929 in Wien 1, Tuchlauben 5.

Oskar Weitzmann war der Sohn des Fotografen Jakob Weitzmann und Rosa, née Löwenthal. Seine fünf Geschwister Berthold, Bronia, Josef, Osias und Willi Weitzmann arbeiteten ebenfalls im Fotografengewerbe in Wien.

Der aus Mostyska in Galizien stammende Salomon Weitzmann, Bruder des Wiener Fotografen Jakob Weitzmann, war seit Mitte der 1880er-Jahre in Wien als Fotograf tätig und trat 1892 dem Verein photographischer Mitarbeiter bei. Seit 1894 war er auch Mitglied der Photographischen Gesellschaft in Wien.

Als einzige Tochter von Gustav Freiherr von Springer und dessen Frau Helene kam Marie von Springer 1886 in Paris zur Welt. In erster Ehe war sie mit Eugène Fould verheiratet, einem Enkel des französischen Finanzministers Achille Fould.

Das Zentraldepot wurde im Herbst 1938 eingerichtet, um Objekte aus beschlagnahmten Wiener Kunstsammlungen, deren EigentümerInnen als Juden und Jüdinnen verfolgt wurden, an einem zentralen Ort zu verwahren.

Als eine der Maßnahmen, mit denen im nationalsozialistischen Deutschen Reich sukzessive die Entwürdigung, Entrechtung, Enteignung, Vertreibung und Ermordung der als Jüdinnen und Juden Verfolgten vorangetrieben wurden, führte das NS-Regime 1939 die Zwangsablieferungen von Gegenständen aus Edelmeta