Arnold Schalita, Sohn von Meier Schalita und Maria Schalita (née Orlowa), lebte seit 1904 in Wien und war mit Frieda Schalita (née Prager, geb. 1882) verheiratet. Er lebte mit seiner Ehefrau bis 1938 in Wien 12, Am Fasangarten 31. Schalita war seit 1905 gewerbebehördlich gemeldeter Fotograf, seit 1913 Mitglied der Photographischen Gesellschaft in Wien und nahm seit 1912 an zahlreichen Ausstellungen teil – darunter etwa Kind und Kunst 1912 in Wien oder die Photo-Fachausstellung des Hagenbundes 1930 – und veröffentlichte in Zeitschriften wie Radio-Wien. Schalita besaß sein Atelier seit 1905 in Wien 10, Favoritenstraße 112 und erweiterte 1929 die Konzession zum Handel mit fotografischen Bedarfsartikeln. Da Schalita jüdischer Herkunft war, sahen sich er und seine Ehefrau Frieda nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich der NS-Verfolgung ausgesetzt. Sein Atelier wurde am 13. Juli 1938 gewerbebehördlich abgemeldet und unter kommissarische Verwaltung gestellt. Nachdem der langjährige Herausgeber und Schriftleiter der Allgemeinen photographischen Zeitung, dem zentralen Organ der Fotografeninnung, Josef Detoni den Wert des Ateliers geschätzt hatte, "arisierte" es der Fotograf Karl Müller, der seineszeichens NSDAP-Mitglied war, mit Bewilligung der Vermögensverkehrsstelle am 1. Dezember 1938. Arnold Schalita flüchtete mit seiner Ehefrau Frieda zunächst nach Italien und danach in die USA, wo das Ehepaar ab 1939 lebte und 1944 nach Cincinnati, Ohio, zog. Frieda Schalita stellte 1962 einen Antrag beim Fonds zur Abgeltung von Vermögensverlusten politisch Verfolgter zur Kompensation der 1938 erzwungenen Reichsfluchtsteuer und der "Judenvermögensabgabe". Das Atelier von Arnold Schalita war bereits 1949 gewerbebehördlich abgemeldet worden.
Aus dem Projekt Durch das NS-Regime aus Österreich vertriebene und ermordete Fotografinnen und Fotografen und der Verbleib ihrer fotografischen Sammlungen (Gefördert vom Nationalfonds der Republik Österreich. Durchgeführt von Dr. Walter Mentzel).