FotografInnengewerbe

Seit der Ausschaltung des Parlaments 1933/34 und in den darauf folgenden Jahren des Austrofaschismus infiltrierten (illegale) Mitglieder der NSDAP die Verbandsstrukturen und Gremien der gesetzlichen Interessensvertretungen und Gewerbeorganisationen der FotografInnen.

Nachim (Nachum) Chefez war der Sohn von Litmann Leib und Gittel Chefez und seit März 1901 mit Lea Leah (Lotte), née Heller, verheiratet. Er war ein in Wien bekannter und angesehener Fotograf, der seit 1900 in Wien 2, Taborstraße 41 ein Garten-Atelier besaß.

Leopold Detoni war Amateurfotograf, Fotopublizist und seit spätestens 1922 Inhaber des in Wien angesiedelten Fotofachverlages Josef Detoni. 1916 trat er als Mitglied in die Photographische Gesellschaft in Wien ein, arbeitete als Journalist u. a.

Ludwig Gutmann war ab 1903 Mitarbeiter im Atelier des Fotografen Nikolaus Stockmann in Wien und seit 1905 gewerblich angemeldeter Fotograf am Standort Wien 9, Währinger Straße 18 im Kunst-Atelier für Photographie und Malerei, Industrie-Aufnahmen, Porträts in allen Größen, Aufnahmen im eigenen Hei

Egon Jelinek, Sohn des Fotografen Paul Jelinek (1878–1940), war bereits 1921 in der österreichischen NSDAP ("Hitlerbewegung", Bezirk Brigittenau) aktiv. 1928 trat er dem Wiener Heimatschutz und 1929 dem steirischen Heimatschutz um Walter Pfrimer bei.

Franz Löwy war mit Rosa (Lisl), neé Rosner, verheiratet. Das Paar hatte zwei Töchter: Liselotte und Marianne Franziska Löwy, verheiratete Marty. Franz Löwy begann seine Laufbahn als Fotograf in Paris und unternahm zur weiteren fotografischen Ausbildung Reisen in zahlreiche europäische Städte.

Gustav Nohynek dürfte seine Laufbahn als Fotograf in den frühen 1930er-Jahren begonnen haben.

Wilhelm Pollak besuchte 1914/15 die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien und arbeitete seit 1. März 1927 als gewerbebehördlich angemeldeter Fotograf.

Arnold Schalita, Sohn von Meier Schalita und Maria Schalita (née Orlowa), lebte seit 1904 in Wien und war mit Frieda Schalita (née Prager, geb. 1882) verheiratet. Er lebte mit seiner Ehefrau bis 1938 in Wien 12, Am Fasangarten 31.

Abraham Schein kam vermutlich kurz nach 1900 aus Russland nach Wien und war hier seit 1904 als gewerbebehördlich angemeldeter Fotograf tätig.

Oskar Weitzmann war der Sohn des Fotografen Jakob Weitzmann und Rosa, née Löwenthal. Seine fünf Geschwister Berthold, Bronia, Josef, Osias und Willi Weitzmann arbeiteten ebenfalls im Fotografengewerbe in Wien.

Der aus Mostyska in Galizien stammende Salomon Weitzmann, Bruder des Wiener Fotografen Jakob Weitzmann, war seit Mitte der 1880er-Jahre in Wien als Fotograf tätig und trat 1892 dem Verein photographischer Mitarbeiter bei. Seit 1894 war er auch Mitglied der Photographischen Gesellschaft in Wien.

Der gelernte Friseur Walter Wellek leistete von Februar bis Juni 1940 den Reichsarbeitsdienst ab, bevor er im September desselben Jahres seine Ausbildung an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie in Wien begann, die er im Juni 1943 abschloss.

Maria Wölfl begann 1923 ihre Lehre bei der Wiener Fotografin Trude Fleischmann, die sie im November 1925 mit der Gesellenprüfung und dem Besuch der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien abschloss.