Franz Löwy war mit Rosa (Lisl), neé Rosner, verheiratet. Das Paar hatte zwei Töchter: Liselotte und Marianne Franziska Löwy, verheiratete Marty. Franz Löwy begann seine Laufbahn als Fotograf in Paris und unternahm zur weiteren fotografischen Ausbildung Reisen in zahlreiche europäische Städte. Seit 9. Mai 1911 arbeitete er in Wien als gewerbebehördlich angemeldeter Fotograf und besaß von 1911 bis 1938 ein Atelier am Standort Wien 6, Mariahilfer Straße 17/15 – zunächst mit dem Firmennamen Titan und später als Werkstatt für moderne Bildnis-Photographie. Seit den 1920er-Jahren führte er weitere Filialen in Wien 3, Lothringerstraße 20 (1925–1927), in Jägerndorf (heute: Krnov/Tschechien), in Karlsbad und ab 1927 in Paris, wo er als Modefotograf arbeitete und Ausstellungen in seinem Atelier veranstaltete. Löwy war seit 1916 Mitglied der Photographischen Gesellschaft in Wien und gehörte zu den bekanntesten und renommiertesten Wiener FotografInnen der Zwischenkriegszeit. Neben der Porträtfotografie widmete er sich Theater-, Tanz-, Mode- und Aktaufnahmen und nahm an zahlreichen Ausstellungen teil, bzw. veranstaltete er solche in seinem Atelier in Wien 6. Löwy veröffentlichte seine Arbeiten in illustrierten Zeitungen und Zeitschriften und publizierte in der Fachpresse zahlreiche Artikel zu fotografischen Themen. Bis zu seiner Flucht im Jahr 1938 lebte er mit seiner Ehefrau und seinen beiden Töchtern in Wien 6, Königsklostergasse 7. Nach dem "Anschluss" waren seine Familie und er aufgrund ihrer jüdischen Herkunft der NS-Verfolgung ausgesetzt. Die Wiener Fotografin Maria Wölfl, die einen günstigeren Standort ihres Ateliers suchte, "arisierte" Löwys Werkstatt für moderne Bildnis-Photographie samt Inventar im März 1939 mit Genehmigung der Vermögensverkehrsstelle (VVSt), nachdem ihr bereits am 10. Juli 1938 vom Staatskommissar für die Privatwirtschaft eine vorläufige Übernahmegenehmigung erteilt worden war. Die Schätzung war im Juli 1938 durch den Vertrauensmann der "Arisierungskommission" der Wiener Fotografenzunft und NSDAP-Mitglied Heinrich Schuhmann erfolgt, der bis zur Genehmigung der "Arisierung" als kommissarischer Verwalter des Ateliers fungiert hatte. Ein umfangreiches Fotoplatten-Archivs aus dem Eigentum Löwys war ebenfalls von der "Ariseurin" übernommen worden. In einer im Juni 1938 erfolgten Stellungnahme von Löwys Frau gegenüber der VVSt hieß es zur Ausstattung des Ateliers: "Es wird der ganze Betrieb mit kompletten [sic] Mobiliar und allen für diesen Beruf notwendigen Apparaten abgegeben". Das Atelier wurde am 31. Dezember 1938 aus dem Handelsregister gelöscht. Franz Löwy war 1938 zunächst nach Paris (Abmeldung aus Wien 18. Juli 1938) und danach mit seiner Ehefrau nach Brasilien geflüchtet, wo sie in Rio de Janeiro lebten, und Löwy als Fotograf arbeitete. Nach einem Beschlagnahmebescheid vom 22. November 1940 verwertete die Vugesta die in Wien verbliebenen Alltagsgegenstände des Ehepaares, das übrige Vermögen Löwys verfiel aufgrund der Verordnung über die Protektoratszugehörigkeit vom 2. November 1942 dem Deutschen Reich.
1948 stellte Löwy beim Landesgericht Wien gegenüber Maria Wölfl, nunmehr verheiratete Borik, einen Antrag auf Rückstellung seines Ateliers, der im Oktober 1948 in einem Vergleich endete. Borik verpflichtete sich zur Zahlung einer Abgeltung in der Höhe von 25.000 österreichischen Schilling und zur Rückgabe eines Vergrößerungsapparates mit Objektiv, eines Fotoapparates sowie zweier dazu gehöriger Objektive. Das 1938 von Maria Wölfl übernommene Fotoarchiv aus dem Atelier von Franz Löwy war nicht Gegenstand des Vergleichs, dessen Verbleib ist bis heute unbekannt.
Aus dem Projekt Durch das NS-Regime aus Österreich vertriebene und ermordete Fotografinnen und Fotografen und der Verbleib ihrer fotografischen Sammlungen (Gefördert vom Nationalfonds der Republik Österreich. Durchgeführt von Dr. Walter Mentzel).