Der in Wien geborene Kunsthistoriker Fritz Saxl promovierte im Jahr 1912 an der Wiener Universität über Rembrandt van Rijn. Bereits 1911 lernte Saxl den Kunsthistoriker Aby Warburg (1866–1929) kennen und wurde 1914 wissenschaftlicher Assistent in der von Warburg gegründeten kulturwissenschaftlichen Bibliothek in Hamburg. Nach einer kriegsbedingten Unterbrechung 1915–1918 und seinem anschließendem Engagement in der Erwachsenenbildung, nahm er 1920 als interimistischer Leiter wieder seine Tätigkeit auf. In den Folgejahren trug Saxl maßgeblich dazu bei, den Status der Bibliothek zu einem kultur- und kunstwissenschaftlichen Forschungsinstitut auszubauen. Nach dem Tod von Warburg 1929 avancierte er zu dessen Leiter. Im Jahr 1933 musste Saxl aufgrund der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik, in NS-Diktion galt er als jüdisch, von Hamburg nach London emigrieren. Seine Frau Elise (née Bienenfeld), von der er seit 1920 getrennt lebte, emigrierte 1934 ebenso nach London. Die gemeinsamen Kinder Hedwig und Peter begannen ihr Studium in Schottland bzw. London. In seiner Leitungsfunktion gelang es ihm die Bestände aus Hamburg in das britische Exil zu retten. Mit der Unterstützung der Familie Warburg sowie englischer KunsthistorikerInnen, konnten über 55.000 Bücher, die Fotografien-Kollektion und das Inventar noch im Dezember 1933, als Leihgabe an die University of London getarnt, übersiedelt werden. Bereits im Mai 1934 wurde die Bibliothek in London unter der Bezeichnung Warburg Institute wiedereröffnet. Als stellvertretende Direktorin des Instituts wurde Gertrud Bing (1892–1964), die von 1955–1959 auch als Direktorin wirken sollte, eingesetzt. Saxl und Bing bemühten sich um Hilfestellung bei der Emigration verfolgter FachkollegInnen aus Kontinentaleuropa, wie beispielsweise Ernst Gombrich (1909–2001), der 1936 nach London emigrierte und später als langjähriger Direktor des Warburg Institutes fungierte. Ebenso verhalfen sie Emigranten wie dem Wiener Kunsthistoriker Ludwig Münz (1889–1957), einem Schüler von Saxl, zu einer schnelleren Freilassung aus der Internierung durch die britischen Behörden, die unabhängig von der Flucht vor dem NS-Regime deutsche Staatsbürger als "enemy aliens" treffen konnte. 1944 wurde das Institut in die Universität von London integriert, Saxl blieb bis zu seinem Tod 1948 dessen Leiter.
Im Zuge der Provenienzforschung an der Universitätsbibliothek Wien wurde eine Druckschrift mit dem Stempel Fritz Saxl gefunden. Die Dissertation Ikonographie der 7 Planeten in der Kunst Italiens bis zum Ausgang des Mittelalters von Bruno Archibald Fuchs (1881–1921) aus dem Jahr 1909 unterstreicht sein Interesse für Astrologiegeschichte sowie für antike und mittelalterliche Sternengläubigkeit, das ihn im Übrigen mit dem Kulturwissenschafter Aby Warburg verband. Da keine rechtmäßige Erwerbung der Druckschrift von Seiten der Universitätsbibliothek Wien nachgewiesen werden konnte, wurde 2014 die Restitution an die RechtsnachfolgerInnen nach Fritz Saxl veranlasst.