Der promovierte Jurist Michael Ottokar Popper trat 1888 aus der jüdischen Gemeinde aus und konvertierte zum katholischen Glauben. Auch seine 1889 geborene Ehefrau Maria Franziska, mit der er seit 1922 verheiratet war, gehörte der römisch-katholischen Kirche an. Bereits am 6.10.1915 war der gemeinsame Sohn Otto Michael Popper zur Welt gekommen. Bis zu seiner Pensionierung war Michael Ottokar Popper Zentraldirektor der Clam-Gallas’schen Güterverwaltung und gehörte den Vorständen bzw. Verwaltungsräten verschiedener Firmen an. Kontakte zwischen dem Ehepaar Popper und dem Museum für Völkerkunde (MVK, heute Weltmuseum Wien) bestanden seit den frühen 1930er-Jahren. So kaufte das Museum 1931 einen papuanischen Brustschmuck von Popper an und übernahm in der Zeit bis zum "Anschluss" immer wieder Leihgaben sowie Gegenstände für einen allfälligen späteren Ankauf, etwa 1935 eine Sammlung altperuanischer Objekte. Zum Teil wurden die Leihgaben vor 1938 retourniert.
Nach NS-Definition galt die Ehe von Michael Ottokar und Maria Popper als "Mischehe". Am 28.8.1939 kam es auf Wunsch von Maria Popper zur Rückgabe der bis dahin vom MVK nicht käuflich erworbenen Ethnografika. Zwei Jahre später wandte sie sich abermals an das Museum, nunmehr mit dem Ersuchen, es möge die retournierten Leihgaben um 1.000 Reichsmark ankaufen, und übermittelte ein Verzeichnis ihrer Sammlung von mehreren Dutzend süd- und mittelamerikanischen Objekten. Das MVK ließ die Gegenstände am 27.11.1941 bei Popper abholen, zeigte sich aber schließlich nur an 19 Objekten – altperuanischen Keramiken und einer Lanzenspitze aus Stein – interessiert, für die es 300 Reichsmark bezahlte. Die Erwerbung wurde unter Post XV/1941 in das Eingangsbuch eingetragen, die übrigen Ethnografika folgte das MVK wieder an Maria Popper aus. Michael Ottokar Popper starb im April 1942 in Wien und wurde zunächst in der jüdischen Abteilung des Zentralfriedhofs beerdigt, 1967 sollte seine Leiche exhumiert und in die Feuerhalle Simmering überführt werden. Michael Ottokar Poppers Sohn, der promovierte Jurist Otto Michael Popper, war im Mai 1940 nach Mailand geflüchtet, aber zweimal nach Wien zurückgekehrt. Nach der Kapitulation Italiens und dem deutschen Einmarsch wurde er 1943 bei einem versuchten Grenzübertritt verhaftet und sieben Monate im Gefängnis San Vittore in Mailand festgehalten, wo er als Dolmetscher fungierte und für die Widerstandsbewegung arbeitete. Die deutschen Besatzer überstellten ihn in das Polizeihaft- und Durchgangslager Fossoli bei Carpi in Modena, das Anfang März 1944 von der SS übernommen und im Sommer wegen des Herannahens der Alliierten in das Durchgangslager Bozen / Bolzano-Gries verlegt wurde. Mit dem ersten großen Transport Anfang August 1944 wurde Otto Michael Popper in das Konzentrationslager Mauthausen und einen Monat später in das Außenlager Linz III verschleppt, wo er als Hilfsschreiber beschäftigt war und am 25.10.1944 ums Leben kam.
Maria Popper starb am 12.3.1988 in Wien. 2007 empfahl der Kunstrückgabebeirat die Restitution von 21 Objekten an die RechtsnachfolgerInnen nach Michael Ottokar und Maria Popper. Die Ethnografika wurden 2008 ausgefolgt.