Die 1885 in Břeclav geborene Valerie Marie – genannt Vally – Hoffmann heiratete 1906 den Präsidenten der Spinnerei und Wirkwarenfabriken M. Honig AG in Heidenreichstein, Josef Honig. Seit 1920 bewohnten Vally und Josef Honig mit ihrer 1907 geborenen Tochter Gertrud eine Wohnung in Wien 9, Porzellangasse 41, wo auch die umfangreiche Kunstsammlung untergebracht war. Diese umfasste Bilder, Skulpturen und Wiener Porzellane, darunter Werke von Jan van Goyen, Francesco Guardi sowie zahlreiche Gemälde von August Pettenkofen, von denen ein Dutzend 1922 als Leihgabe in der Pettenkofen-Ausstellung im Wiener Künstlerhaus zu sehen war. 1923 widmete Josef Honig ein kleines Gemälde von Caspar David Friedrich mit dem Titel Abendlicher Wolkenhimmel und 1925 ein Stillleben mit Flasche und Fischen von Herbert Böckl der Österreichischen Galerie Belvedere (ÖG). 1926 wurde eine Wandgruppe Maria mit dem Jesuskinde aus Birnholz in der Ausstellung Gotik in Österreich, veranstaltet vom Verein der Museumsfreunde in Wien, im Österreichischen Museum für Kunst und Industrie gezeigt, und für die Kaiser Franz Joseph Ausstellung in der Wiener Secession 1935 verlieh Vally Honig die Gemälde Mädchenbildnis mit Pelzmantel von Hans Canon sowie Emil Jakob Schindlers Buchenwald in Plankenberg. Das Ehepaar Honig war mit KunsthändlerInnen und Museumsfachleuten gut bekannt, so etwa mit dem Kustos und späteren Direktor der ÖG Bruno Grimschitz oder dem Maler Carl Moll, der 1927 Tochter Gertrud eine Italienische Landschaft schenkte. 1930 starb Josef Honig, seine Witwe Vally Honig übersiedelte 1937 in die Alserstraße 41, Wien 8.
Nach dem "Anschluss" Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich unterlagen Vally Honig und ihre Tochter Gertrud als Jüdinnen den NS-Verfolgungsmaßnahmen. Gertrud ließ ihre 1925 geschlossene Ehe mit dem Juristen und späteren NSDAP-Mitglied Heinrich Siegler-Eberswald im Jahr 1938 auflösen und flüchtete nach Ungarn, wo es ihr gelang, mit falschem Pass die NS-Zeit zu überleben. Bruno Grimschitz und Oskar Hamel schätzten die Kunstsammlung sowie Silber, Uhren und Schmuck im Zuge der verpflichtenden Vermögensanmeldung Vally Honigs auf einen Wert von über 48.000 Reichsmark. In der Hoffnung, vor weiterer Verfolgung geschützt zu sein, ging Vally Honig im Jänner 1939 eine Scheinehe mit dem um 35 Jahre jüngeren norwegischen Staatsbürger und Marineangehörigen Haaken Roald Røren (Roeren) ein. Er verließ bereits einen Tag nach der standesamtlichen Trauung Wien in Richtung Oslo und sollte 1944 eine Norwegerin heiraten. Sukzessive veräußerte Vally Roeren ihre Kunstsammlung: Verkäufe von zwei Werken von Rudolf von Alt (St. Pölten und Trient) sowie eine Italienische Landschaft (Meeresbucht) von F. G. Waldmüller an nicht näher bekannte Personen sowie von Waldmüllers Herrenbildnis (Bildnis Friedrich Eltz) über die Kunsthandlung Wolfrum an die ÖG sind nachweisbar. Der Verbleib der restlichen, zum Teil in Kommission gegebenen Sammlung ist ungeklärt, ebenso das Schicksal ihres 1888 geborenen Bruders Johann Hofmann. Am 4.10.1942 wurde Vally Roeren trotz ihrer norwegischen Staatsangehörigkeit vor ihrem Wohnhaus von der Gestapo verhaftet, nach Maly Trostinec deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. Die Gestapo dürfte – wie bei Deportationen üblich – die "Möbelverwertungsstelle Krummbaumgasse" mit der Räumung der Wohnung beauftragt haben. Die Tochter Gertrud Siegler-Eberswald, welche nach 1945 die Kunstsammlung aufzuspüren versuchte, erhielt lediglich 1947 die Gemälde Wienerwald und Waldweg von Jakob Emil Schindler sowie 1949 ein unvollendetes Portrait Vally Honig von Wilhelm Trübner und zwei italienische Landschaftsbilder von Josef Rebell zurück.
Am 28.6.2006 empfahl der Kunstrückgabebeirat die Rückgabe des Waldmüller Herrenportraits Bildnis Friedrich Eltz aus der Österreichischen Galerie Belvedere an die Rückeignungsberechtigten nach Vally Honig (Roeren). Nach einer komplexen Recherche konnte das Gemälde 2023 an den Rechtsnachfolger ausgehändigt werden.