Löbl, Otto

Otto Löbl

schematische Zeichnung der oberen Hälfte eines Kopfs, Augen, Brauen und Nase aus dem Wort "OTTO" gebildet, darunter "Atelier Otto Wien 1"
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7.12.1894 Znorow (heute Vnorovy), Mähren – um 1960 Massachusetts, USA

Nachdem der Kaufmann Otto Löbl in den frühen 1920er-Jahren als Prokurist des Reklameateliers von Hans Neumann tätig gewesen war, betrieb er ab Januar 1925 am Graben 29a (Trattnerhof 2) in der Wiener Innenstadt das Reklameatelier Otto – eines der erfolgreichsten Gebrauchsgrafik-Ateliers in Österreich vor 1938. Dort wurden hauptsächlich Plakate und Reklameprodukte entworfen. Seine Produktpalette reichte von Plakaten für Kino, Theater und Jazzkonzerte, bis hin zu Produktwerbung für Lebensmittel, Modeartikel, Ungeziefervernichtung oder die Wiener Messe. Entsprechende Aufträge erhielt Löbl von Firmen wie den Hammerbrotwerken, Kathreiner, Meinl, Bären-Lacke, Suchard, Blum-Haas und Jawo sowie den Kaufhäusern Gerngross und Stafa. Bereits Ende des Jahres 1928 beschäftigte er in seinem Reklameatelier zehn Personen als ZeichnerInnen und MalerInnen, darunter GebrauchsgrafikerInnen wie Robert Schmidt, Elisabeth Buzek, Erwin Kaltenbrunner, Kurt Schwarz und Margit Doppler. 1933 übersiedelte das Reklameatelier Otto in die Riemergasse 6, Wien 1, wo die Familie Löbl auch wohnte. Nach dem März 1938 musste Löbl aufgrund seiner jüdischen Religionszugehörigkeit den Betrieb einstellen, und er verlor seine Gewerbeberechtigung. Am 21. Mai 1938, kurz nach der Flucht der Familie Löbl aus Österreich in die USA, versteigerte das Wiener Dorotheum deren Wohnungseinrichtung, darunter Möbel und Gebrauchsgegenstände, Gemälde und Bücher. Das Reklameatelier Otto wurde im November 1939 aus dem Firmenbuch gelöscht. Der Verbleib der Mobilien aus dem Reklameatelier wie jener aus der Wohnung Löbl ist bis heute unbekannt.

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Publikationen zur Person / Institution

Bernhard Denscher, Österreichische Plakatkunst 1898–1938, Wien 1992.

Dorotheum Wien (Hg.), Freiwillige Versteigerung einer modernen Wohnungseinrichtung. Wien I, Riemergasse 6. 1. Stock, Tür 7 [...] Versteigerung: Samstag, den 21. Mai 1938 (Wien 1938), URL: doi.org/10.11588/diglit.13423.

Hans Lörl, Atelier Otto, in: Kontakt. Fachzeitschrift für Reklame, Gebrauchsgraphik, Schaufensterdekoration, Verkaufskunst (1931) 7–8, 11–15.

N. N., Austriacus, Atelier Otto, Wien 1, Riemergasse 6, in: Contact. Fachzeitschrift für Reklame, Gebrauchsgraphik, Schaufensterdekoration (1935) 4, 4–13.

N. N., Die Plakatwerbung der Wiener Internationalen Messe, in: Kontakt. Zeitschrift für Reklame- und Verkaufskunst (1930) 9, 9–11.

N. N., Österreichische Gebrauchsgraphik, in: Kontakt. Zeitschrift für Reklame- und Verkaufskunst (1930) 11, 26–27.

N. N., Österreichische Gebrauchsgraphik, in: Kontakt. Fachzeitschrift für Reklame, Gebrauchsgraphik, Schaufensterdekoration, Verkaufskunst (1931) 2, 28.

N. N., Österreichische Gebrauchsgraphik, in: Kontakt. Fachzeitschrift für Reklame, Gebrauchsgraphik, Schaufensterdekoration, Verkaufskunst (1931) 6, 26–27.

N. N., Plakate aus dem Atelier Otto – Wien, in: Österreichische Reklame. Zeitschrift des Verbandes österr. Reklamefachleute. Offizielles Organ des Bundes österr. Gebrauchsgraphiker (1929) 11/12, 40–41.

Publikationen der Person / Institution

Cover von: Österreichische Reklame. Zeitschrift des Verbandes österreichischer Reklamefachleute (1927) 4, (Beschreibung 25).

Archivalien

Archiv der IKG Wien, Matriken, Löbl.

Archiv der Wirtschaftskammer Wien, Gewerbeakt, Otto Löbl.

OeStA/AdR, E-uReang, FLD, Zl. 25229, Otto Löbl.

WStLA, Handelslgericht Wien, A43, A - Registerakten, A 68/36, Firma Hans Neumann.
WStLA, Handelsgericht Wien, A43, A - Registerakten, A 67/48a, Reklame-Atelier Otto, Otto Löbl.
WStLA, Historische Wiener Meldeunterlagen, Meldeauskunft Otto Löbl.