Rudolf Perlberger war der älteste Sohn des Ehepaares Max und Rosalia Perlberger, née Heinrich. Er hatte vier Geschwister, von denen zwei bereits vor dem "Anschluss" starben: Ida (1884–1887) und Leo (1890–1935). Seine beiden Schwestern Sidonia (1888–1942) und Caroline (1892–1942) sollten die Deportation in das Getto Izbica nicht überleben. Perlberger wohnte in Wien 14, Sechshauserstraße 49/9 und ab 1923 in Wien 7, Kellermanngasse 6/5 gemeinsam mit seiner Gattin Maria, née Huhzav(w)a (auch: Hussawa). Als Maria Perlberger 1925 in Wien 7, Kellermanngasse 6 eine Antiquarbuch- und Kunsthandlung eröffnete, fungierte Rudolf Perlberger dort als Geschäftsführer.
Obwohl er konfessionslos und bereits am 8. März 1923 aus der Israelitischen Kultusgemeinde Wien ausgetreten war, galt er aufgrund seiner Herkunft im Sinne der Nürnberger Gesetze als Jude und sah sich nach dem "Anschluss" Österreichs mit den Verfolgungsmaßnahmen des NS-Regimes konfrontiert. Bereits im April 1938 musste Maria Perlberger einen vom kommissarischen Leiter der Zwangsgilde der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler Karl Berger an alle der Branche angehörigen Betriebe ausgesendeten Fragebogen ausfüllen, der primär die Erfassung der als jüdisch klassifizierten Betriebe zum Gegenstand hatte. Zwar galt Maria Perlberger als "Arierin", doch aufgrund ihres Ehemannes verzeichnete Berger ihre Antiquarbuch- und Kunsthandlung in dem von ihm verfassten Nachtrag zur Liste nichtarischer und politisch unzuverlässiger Buchhändler in Wien. Am 21. Dezember 1938 erfolgte die Abmeldung des von Maria Perlberger geführten Betriebes in der Kellermanngasse 6. Im Sommer 1942 waren Rudolf und Maria Perlberger gezwungen, von der Wohnung in Wien 7, Zieglergasse 92, in der sie seit 1937 lebten, in eine Sammelwohnung in Wien 2, Tandelmarktgasse 8 zu übersiedeln. Rudolf Perlberger gelang es dennoch, weiterhin mit Kunstblättern von geringem materiellen Wert zu handeln – darunter auch solche aus dem Eigentum Sigmund Stiassnys. Zudem war er als Heimarbeiter für die Papierfabrik Meteor in Wien 5, Schönbrunnerstraße 127 tätig. Nur rund eineinhalb Jahre nach der zwangsweisen Übersiedelung verstarb Rudolf Perlberger am 20. Dezember 1943 im jüdischen Spital in Wien 2, Malzgasse 16 an seinen Herz- und Lungenleiden.
Maria Perlberger erlebte das Ende des Zweiten Weltkrieges, den Betrieb der Antiquarbuch- und Kunsthandlung nahm sie nicht mehr auf. Im Zuge der Provenienzforschung im Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wien konnte eruiert werden, dass 352 Grafiken aus dessen Bestand vom Wiener Buchbindermeister Adolf Schmidt (1900–1986) während der NS-Zeit bei Perlberger erworben worden waren. 1986 waren diese als Teil einer umfangreichen Schenkung Schmidts in das Kupferstichkabinett gelangt. Am 5. November 2021 empfahl der österreichische Kunstrückgabebeirat daher 319 davon an die RechtsnachfolgerInnen nach Rudolf Perlberger zu restituieren. Die übrigen 33 Blätter stammten aus dem Eigentum Sigmund Stiassnys und waren zwischen 1940 und 1943 von Perlberger an Adolf Schmidt weiterverkauft worden. Der Kunstrückgabebeirat empfahl in derselben Sitzung daher, diese an die ErbInnen Stiassnys rückzustellen.