Alexander Salomon Lichtblau, später Levai, war ein Sohn von Joachim Lichtblau und Katharina, née Goldberger. 1900 heiratete er in Pressburg die 1880 geborene Elsa Soffer. Ab 1908 war er gemeinsam mit seinen Schwägern Arthur und Siegmund Soffer Inhaber des Möbel- und Antiquitätenhauses Brüder Soffer, aus dem er 1922 austrat, nachdem er bereits 1919 die nicht protokollierte Firma A. Lévai in der Weihburggasse 15, einen Handel mit Antiquitäten und Stilmöbeln, gegründet hatte. An derselben Adresse etablierte er 1935 mit Kommerzialrat Willy Kurtz die Kunst- und Antiquitätenhandlung Kurtz & Levai Ges.m.b.H., wobei Kurtz und Elsa Levai die Geschäftsführung innehatten. Im November 1937 legte Kurtz seinen Gewerbeschein zurück.
Nach dem "Anschluss" Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich im März 1938 trat die Kurtz & Levai Ges.m.b.H. im April 1938 in Liquidation, im August erfolgte die Löschung im Handelsregister. Bei der Firma A. Levai wurde der Architekt Johann Lender als kommissarischer Verwalter eingesetzt; der Architekt und Sachverständige Franz Wilfert schätzte sowohl das Warenlager der Kunsthandlung als auch das Inventar der Wohnung von Alexander und Elsa Levai in der Weihburggasse 13–15 im ersten Bezirk. Das seit 1927 im Eigentum der Levais befindliche Haus wurde ebenso enteignet wie ihr Einfamilienhaus in Baden bei Wien. Nach der Zurücklegung des Gewerbes ließ Alexander Levai seine Firma im September 1938 im Handelsregister löschen. Den Auftrag zur endgültigen Liquidierung übertrug die Vermögensverkehrsstelle im Februar 1939 dem Generalabwickler für Kunst- und Antiquitätenhandlungen in Wien Otto Faltis. Einer der vier Söhne des Ehepaares Levai, der 1911 im niederösterreichischen Weikersdorf geborene Franz Kurt Levai, hatte sich bis 1938 im Rahmen von zwei in Wien 1, Bauernmarkt 24, ansässigen Firmen, in die auch seine Eltern als stille TeilhaberInnen eingebunden waren, mit dem Handel und der Erzeugung von Mineralölprodukten befasst: der F. K. Levai und und der "Optimol" Ges.m.b.H., deren Geschäftsführer er seit 1937 war. Otto Lautenbacher "arisierte" die Firma F. K. Levai, die Anteile der Familie Levai an der "Optimol" Ges.m.b.H. übernahm der Münchner Hauptbetrieb. Franz Kurt Levai flüchtete Ende 1938 nach Frankreich, seine Eltern, die bis zu ihrer Ausreise in Pensionen leben mussten, folgten ihm im April 1939. Sie ließen sich in Paris, später in Mérignac nahe Bordeaux und zuletzt in Biarritz nieder. Am 11.11.1942 wurden Alexander und Elsa Levai mit dem Transport Nr. 45 aus dem Durchgangslager Drancy bei Paris nach Auschwitz deportiert und dort am 16.11.1942 ermordet. Franz Kurt Levai entkam nach kurzer Internierung durch das Vichy-Regime nach London, wo er seinen Namen auf Francis Kenneth Lloyd änderte und 1946, im Jahr seiner Einbürgerung, mit dem ebenfalls aus Wien geflüchteten Buchhändler und Antiquar Heinrich Robert (nunmehr Harry) Fischer (1903–1977) die Galerie Malborough Fine Art gründete. Mit der Etablierung einer Filiale in New York 1963 legte er das Fundament für seine – von Betrugsskandalen überschattete – Karriere als weltweit agierender Kunsthändler. Francis Kenneth Lloyd starb 1998 in Nassau (Bahamas). Seine drei Brüder, Geza Laszlo, Victor Paul und der Kunsthändler Georg (George) Hans Lévai, überlebten die Shoah in Frankreich und Schweden. Das Haus in der Weihburggasse wurde nach dem Ende der NS-Herrschaft unter die Verwaltung der britischen Besatzungsbehörde gestellt und 1949 an die Erben nach Alexander und Elsa Levai restituiert.