Bruno Jellinek war Mitinhaber eines Bananenimportunternehmens mit Sitz am Wiener Nordwestbahnhof und besaß eine Kunstsammlung von mehr als 200 Werken, bestehend aus Aquarellen, Miniaturen sowie Gemälden Moderner und Alter Meister. Wenige Tage nach dem "Anschluss" flüchtete Bruno Jellinek, der tschechoslowakischer Staatsbürger war, über Prag und Lyon nach New York, da ihn sein Austritt aus der Israelitischen Kultusgemeinde und Übertritt zum evangelischen Glauben 1901 nicht vor der NS-Verfolgung schützte. Seine Kunstgegenstände hatte er zuvor bei der Speditionsfirma Caro & Jellinek, bei seinem Bruder Josef Jellinek und bei der im Kunsthistorischen Museum (KHM) tätigen Restauratorin Marianne Adler, die später selbst emigrieren musste, deponiert. Bereits am 17. Juni 1938 verhängte das Devisenfahndungsamt eine Sicherungsanordnung gemäß § 24 der Devisenverordnung für das Land Österreich. 21 Gemälde und Aquarelle wurden für die Ausfuhr gesperrt und unter die Verwaltung der Zentralstelle für Denkmalschutz gestellt, für die übrigen Bestände erfolgte zunächst die Freigabe. Allerdings erklärte die Ratskammer des Landesgerichts Wien mit Beschluss vom 8. Jänner 1941 das gesamte Vermögen wegen Vergehens gegen die Anmeldeverordnung von Bruno Jellinek als dem Deutschen Reich verfallen. Unabhängig davon begann die Vugesta mit der Verwertung der Kunstsammlung Jellinek im Dorotheum und kam aufgrund unklarer Kompetenzen damit Hans Posse zuvor, der im Oktober 1941 lediglich zwei Bilder aus jenem kleineren, noch nicht verkauften Bestand erwerben konnte, der unter Verwaltung des nunmehrigen Institutes für Denkmalpflege war. Mehrere Museen in Wien und Niederösterreich, Galerien und Private, wie etwa die Galerie St. Lucas erwarben 1941/42 nachweislich Kunstgegenstände der Sammlung Jellinek im Dorotheum: Die Albertina mindestens sieben Miniaturen, das KHM zwei Gemälde, die Städtischen Sammlungen sieben Miniaturen und drei Aquarelle und das Niederösterreichische Landesmuseum zwei Gemälde. Bruno Jellinek starb 1943 in New York.
Im November 1947 brachte die in London lebende Schwester von Bruno Jellinek, Johanna Koritschan, einen Rückstellungsanspruch nach dem Ersten Rückstellungsgesetz ein. Von den 122 Miniaturen und 84 Gemälden der Sammlung von Bruno Jellinek erhielt sie mit Bescheid der Finanzlandesdirektion für Wien, Niederösterreich und Burgenland vom 23. September 1948 nur jene neun Miniaturen und ebenso viele Gemälde zurück, die in verschiedenen, vom Bundesdenkmalamt (BDA) verwalteten Depots verwahrt wurden. Acht Kunstgegenstände Jellineks waren infolge der Kriegsereignisse in Verlust geraten (Städtische Sammlungen: sechs Miniaturen und ein Aquarell, Niederösterreichisches Landesmuseum: ein Gemälde), zwei Miniaturen waren von der Albertina 1949 durch die Galerie Fischer in Luzern verkauft worden. Aufgrund des Ausfuhrverbotsgesetzes durfte Johanna Koritschon allerdings eine Miniatur von Heinrich Friedrich Füger nicht nach London mitnehmen und beließ sie zunächst bei einer Wiener Freundin, Helene Weiss. Nach Koritschans Tod verkaufte ihre Tochter diese 1963 an die Museen der Stadt Wien. Mit Beschluss des Landesgerichtes für Zivilrechtssachen in Wien wurde 1978 nach dem Kunst- und Kulturgutbereinigungsgesetz ein ursprünglich für den "Sonderauftrag Linz" bestimmtes und später in der Kartause Mauerbach verwahrtes Gemälde von Josef Danhauser an Leo Clarence Kelvin (früher Leopold Clarence Koritschan) als Erben nach Bruno Jellinek zurückgestellt. Sowohl der Kunstrückgabebeirat (2001, 2007) als auch die Wiener Restitutionskommission (2003, 2010) gaben die Empfehlung ab, die zu diesem Zeitpunkt noch in den Museen befindlichen Kunstgegenstände des Sammlers Bruno Jellinek, deren vollständige Provenienz bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt gewesen war, an dessen RechtsnachfolgerInnen auszufolgen. Die Rückgabe der Miniatur aus dem Wien Museum erfolgte 2004, das diese 2015 zurückkaufen sollte. Die weiteren Ausfolgungen aus den Beständen der Albertina, des KHM und des Niederösterreichischen Landesmuseums erfolgten 2007, 2008 bzw. 2014. Die meisten Objekte aus der Sammlung Jellinek gelten heute noch als vermisst.