Der promovierte Jurist Adolf Proksch mit bürgerlichem, katholisch-konservativen Hintergrund war bis zum Ersten Weltkrieg bei den Wiener Siemens-Schuckert-Werken beschäftigt und arbeitete dann für das k. k. Kriegsministerium. 1916 heiratete er Sabine, née Hagenauer (1890–1974), mit der er vier Kinder haben sollte. Zwischen 1920 und 1933 war Proksch erneut für die Siemens-Schuckert-Werke und die Jugoslawische Siemens AG in Agram/Zagreb tätig und fungierte ab 1934 in mehreren Positionen bis hin zum Dienstgruppenleiter der Vaterländischen Front im Wirtschaftsamt (Dienstgruppe IV für Wirtschaft, Finanzen und Budget).
Nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich wurde Proksch als enger Mitarbeiter Kurt Schuschniggs am 13. März 1938 verhaftet, bis 31. März 1938 im Wiener Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände arretiert und am 1. April 1938 mit dem ersten österreichischen "Prominenten-Transport" ins Konzentrationslager Dachau gebracht, wo er bis 18. Jänner 1939 interniert war. Dass sich Proksch mit den neuen politischen Verhältnissen zu arrangieren wusste, zeigte sich anhand seiner Aufnahme als Oberzahlmeister in die nationalsozialistische deutsche Wehrmacht Sommer/Herbst 1939, seiner Beitritte zur NS-Volkswohlfahrt und Deutschen Arbeitsfront im November 1939 sowie seiner Auszeichnung mit dem Kriegsverdienstkreuz zweiter Klasse mit Schwertern im Dezember 1940. Proksch war bis 31. März 1944 für die Wehrkreisverwaltung XVII in Wien tätig und wurde im April 1944 in die Reichsdomänenverwaltung des Reichsministeriums für Ernährung versetzt, wo er bis Kriegsende arbeitete. 1942 hatte Adolf Proksch seine Landwirtschaftsprüfung in Staasdorf bei Tulln bei der Landesbauernschaft Niederdonau abgelegt und kaufte im August 1943 zwei Drittelanteile einer landwirtschaftlich ungenutzten Liegenschaft in Wien 6, Gumpendorferstraße 114, die dem Ehepaar Margit und Arnold Löffler im Zuge der "Aktion Gildemeester" 1939 entzogen worden war. Darüber hinaus erwarb Proksch am 14. März 1944 das von Nanette Schechner 1942 beschlagnahmte Mietwohngrundstück in Wien 2, Tandelmarktgasse 10. Im Februar 1944 veräußerte er ein Gemälde von Pietro Berettini da Cortona, ein Biedermeierblumenstillleben von Johann Baptist Drechsler auf Holz sowie das Gemälde Vier Tauben von Jacob Victor in der Wiener Galerie Sanct Lucas. Während der Verbleib der ersten beiden Werke unbekannt ist, gelangte letzteres, das sich nachweislich bereits vor 1938 in seinem Besitz befunden hatte, über den Inhaber der Galerie Sanct Lucas Robert Herzig in den Bestand des "Sonderauftrags Linz". Der Österreichischen Galerie verkaufte Adolf Proksch im März 1944 eine barocke Chronos-Statuette eines österreichischen Bildschnitzers, deren Herkunft bis dato ungeklärt ist. Zusammen lukrierte er damit 15.000 Reichsmark.
Nach Kriegsende inhaftierten die US-Behörden Adolf Proksch aufgrund der Namensverwechslung mit dem ehemaligen Landesleiter der NSDAP und Reichstreuhänder der österreichischen Nationalsozialisten Alfred Proksch von 28. August bis 6. Dezember 1945 im Salzburger US-Anhaltelager Golling bzw. im Internierungslager Glasenbach. Danach arbeitete er bis 31. Mai 1946 als Vertragsangestellter bei der Domänenverwaltung der Niederösterreichischen Landesregierung. Einer Intervention des damaligen Bundeskanzlers Leopold Figl (ÖVP) verdankte Proksch seine Anstellung beim Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau mit Juni 1946. Die Verhandlung betreffend die Rückstellung der Liegenschaft Gumpendorferstraße endete im Jahr 1950 mit einem Vergleich zugunsten Margit Löfflers, der Proksch zu einer Abschlusszahlung verpflichtete. Auf Antrag von Nanette Schechners Sohn Theodor Eiler erfolgte 1951 die Rückgabe der Liegenschaft Tandelmarktgasse an diesen. 1952 wurde Proksch Mitglied der ÖVP-Kameradschaft politisch Verfolgter. Einige Monate danach sprach ihm die Wiener Magistratsabteilung 12 – Referat Opferfürsorge eine Entschädigung für seine 1938/39 erfolgte Internierung zu. Am 28. Februar 1954 trat Adolf Proksch in den Ruhestand, erhielt jedoch 1955 als NS-Verfolgter einen Gewerbeschein, der ihn zum Betrieb von Tabaktrafiken berechtigte, die er in der Folge an zwei Standorten in Wien 23, Maurer Hauptstraße 34 und Wien 7, Westbahnhof Bahnsteig 1 führte. Weitere Entschädigungsanträge, etwa für erlittene Berufsschäden wurden bis Mitte 1962 zu Gunsten Prokschs beschieden. Proksch selbst hatte 1948 ein Ansuchen um Rückstellung des Gemäldes Vier Tauben eingebracht, das in Altaussee geborgen und mit 8. Juli 1945 in den Central Collecting Point München gelangt war. 1960 wurde das im Bundesdenkmalamt verwahrte Bild an ihn ausgefolgt. Für die Statuette Chronos ist kein Antrag auf Rückstellung nachweisbar.
Der Zeitpunkt der Veräußerung der fraglichen Skulptur im Jahr 1944 liegt in einer beachtlichen zeitlichen Distanz zu Prokschs Inhaftierung 1938/39. Vielmehr erfolgte dieser in zeitlicher Nähe zu seinem Ankauf von davor entzogenen Liegenschaften 1943 und 1944 zu einem Gesamtpreis von immerhin 61.000 Reichsmark. Da sohin ein NS-verfolgungsbedingter Verkauf nicht belegt werden konnte, sprach der Kunstrückgabebeirat in seiner Sitzung vom 30. März 2022 keine Rückgabeempfehlung hinsichtlich der Skulptur aus.