Das Österreichische Museum für Volkskunde, seit 2013 auch unter dem Kurzbezeichnung Volkskundemuseum geführt, entstand aus einem breiten Interesse an ethnologischen bzw. volkskundlichen Themen und der ab der Mitte des 19. Jahrhunderts etablierten volkskundlichen Wissenschaft. Die beiden an der Prähistorisch-Ethnographischen Abteilung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien tätigen Ethnologen Michael Haberlandt (1860–1940) und Wilhelm Hein (1861–1903) initiierten 1894 den Verein für österreichische Volkskunde zur Gründung eines gleichnamigen Museums, die 1897 erfolgen sollte. Michael Haberlandt war erster Direktor, 1924 übernahm sein Sohn Arthur Haberlandt die Leitung. Die ersten Jahre des Museums waren von einer intensiven Sammeltätigkeit gekennzeichnet, die sich auf die Gebiete Cisleithaniens und das seit 1878 besetzte Gebiet Bosnien und Herzegowina erstreckte. Im Jahr 1917 – noch während des Ersten Weltkrieges – konnte das nunmehrige k. k. Kaiser-Karl-Museum für österreichische Volkskunde in das eigens für das Museum angemietete und adaptierte barocke Palais Schönborn in der Laudongasse, Wien 8 übersiedeln, wo es bis heute untergebracht ist. Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem damit verbundenen politischen Umbruch rückte das nunmehrige Museum für Volkskunde die Sammlungen und Sammlungsgebiete Deutschösterreichs und der deutschsprachigen Gegenden in den damals als "Sudeten- und Karpatenländer" bezeichneten Regionen in den Mittelpunkt. Die Neuaufstellung von 1920 zeigte allerdings auch Objekte aus den ehemaligen Kronländern der Habsburgermonarchie bzw. aus Ost- und Südosteuropa, die nun als europäische Vergleichssammlungen bezeichnet wurden. Nach den wirtschaftlich prekären 1920er-Jahren erfreute sich das Museum und die darin akzentuierte "deutsche Volkskultur" ab den frühen 1930er-Jahren zunehmender Aufmerksamkeit. Volkskunde als Wissenschaft wurde nun Teil einer politischen Ideologie, die auf eine Umerziehung der Menschen (vor allem in der Großstadt) im Sinne einer ständischen und "organischen" und somit prämodernen Gesellschaft abzielte. Das gestiegene öffentliche Interesse am Volkskundemuseum festigte dessen Position in der kulturpolitischen Landschaft Wiens und Österreichs, wozu auch Kooperationen mit deutschnationalen, zum Teil völkisch gesinnten Verbänden und Organisationen wie dem Deutschen Schulverein Südmark beitrugen. In der Zeit des Austrofaschismus profitierte das Volkskundemuseum wesentlich vom kulturpolitischen Interesse an der "deutsch-österreichischen Volkskultur" sowie von der Propagierung und Ideologisierung von Erzeugnissen "made in Austria".
Mit dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 erfuhr das Museum für Volkskunde in Wien mit seiner Dienlichmachung für die NS-Ideologie eine nochmals gesteigerte Aufmerksamkeit. So wurde der Trägerverein des Museums nicht aufgelöst (und blieb während der NS-Zeit bestehen) und das hauseigene Publikationsorgan, die Wiener Zeitschrift für Volkskunde, konnte weitergeführt werden. Das Museum erhielt außerordentliche finanzielle Zuwendungen aus den "Kunstförderungsmitteln" des Reichsstatthalters, insbesondere für den zusätzlichen Objekterwerb. Damit konnten volkskundliche Sammlungen und Objekte vormals jüdischer EigentümerInnen für das Museum erworben werden. Nur wenige Wochen nach dem "Anschluss" versuchte Arthur Haberlandt das Museum als "Haus des deutschen Volkstums im Donauosten" bzw. im "Südosten" zu positionieren. Mit diesem (nie offiziell gewordenen) Titelzusatz holte das Museum die Sammlungen und Forschungen zu Ost- und Südosteuropa (aus der Zeit vor 1918) ins aktuelle kulturpolitische Bewusstsein zurück – sie waren nun wieder unter den ideologischen Vorzeichen einer "deutschen Volkstumsarbeit" zum Zweck der "völkischen Sicherung des Reiches" von Interesse. Zudem wurden Pläne für einen Umzug des Museums in den damaligen Messepalast erstellt, aber niemals umgesetzt. Die Ausstellungstätigkeit im Haus kam de facto zum Erliegen, das Museum beteiligte sich jedoch mit Leihgaben an externen Ausstellungsprojekten, u. a. in Berlin. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges erübrigten sich die Ausstellungspläne der Folgejahre großteils, auch weil der Museumsdirektor für kriegsimperialistische Projekte "im Osten" rekrutiert werden sollte. Die Sammlung des Museums blieb während der NS-Zeit zum Teil ausgestellt, zum Teil erfolgte ihre Verlagerung zum Schutz vor Luftangriffen in die Keller des Hauses.
Mit Kriegsende gelang es den Museumsverantwortlichen ein weiteres Mal, sich der neuen politischen Situation sofort anzupassen. Die Funktionäre des Museumsvereins, wie sie zuletzt 1944 zusammen gekommen waren, erklärten nun das Museum für Volkskunde zum "Familienmuseum der Haberlandts" und versuchten so, die Position Arthur Haberlandts als Direktor und Geschäftsführer des Vereins zu festigen. Doch der ab August 1945 vom Unterrichtsministerium als interimistischer Leiter des Volkskundemuseums eingesetzte neue Direktor des Völkerkundemuseums/ Robert Bleichsteiner (1891–1954) hatte andere Pläne: Bleichsteiner bestellte den Wiener Volkskundler Leopold Schmidt (1912–1981) zum provisorischen Leiter der Sammlungen, womit er realiter auch die wissenschaftlichen Agenden des nunmehrigen Österreichischen Museums für Volkskunde übernahm. Mit Schmidt kam ein, auch aus der Perspektive der alliierten Verwaltungsbehörden als unbelastet geltender Wissenschaftler ins Haus, der die Wiener und österreichische Volkskunde in den Nachkriegsjahrzehnten wesentlich prägen sollte. Aufgrund der Rückstellungsgesetze wurden zwischen 1947 und 1951 insgesamt 18 Objekte an ihre ursprünglichen EigentümerInnen zurückgegeben – darunter die Familien Bondy, Pollak und Ruhmann. Weitere Rückgaben entzogener Objekte erfolgten aufgrund eines ÖMV-Vereinsbeschlusses im Jahr 1998 an das Jüdische Museum Wien und 1999 an die RechtsnachfolgerInnen nach Alphonse Rothschild.
Seit 2015 führt die Provenienzforscherin Claudia Spring im Volkskundemuseum umfassende Recherchen zu den VoreigentümerInnen jener Objekte durch, die das Museum seit 1938 inventarisierte. Obwohl das Volkskundemuseum als Verein formal nicht an die Bestimmungen des Kunstrückgabegesetzes gebunden ist, kooperiert es eng mit der Kommission für Provenienzforschung – mit dem Ziel eines transparenten und offensiven Umgangs mit vom Museum während und in Folge der NS-Zeit unrechtmäßig erworbenen Objekten und deren Restitution. Seit Beginn der Provenienzforschung wurden 377 Objekte an die RechtsnachfolgerInnen nach Siegfried Fuchs, Konrad und Anna Mautner und Robert Jonas restituiert. Außerdem liegen Rückgabebeschlüsse an die RechtsnachfolgerInnen nach Georg Popper und Wilhelm Hernfeld vor. Im Jahr 2017 beschäftigte sich die Ausstellung heimat:machen. Das Volkskundemuseum in Wien zwischen Alltag und Politik von Birgit Johler und Magdalena Puchberger mit der Geschichte des Museums und seiner AkteurInnen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung war Ergebnis eines mehrjährigen FWF-Projekts und thematisierte auch die Erwerbungs- und Rückgabepraxis des Museums in Vergangenheit und Gegenwart.