Der Spediteur Paul David Herzfeld wohnte gemeinsam mit seiner Gattin Stefanie in der Ausstellungsstraße 45/I/14 in Wien 2. Er floh im August 1938 über die Tschechoslowakei nach Palästina. In den 1950er-Jahren lebte Herzfeld in Tel Aviv, wo er auch starb. Vor seiner Flucht hatte er sein Umzugsgut, darunter auch seine Schallplattensammlung, bei der Wiener Spedition Caro und Jellinek eingelagert, wo es dann von der Gestapo beschlagnahmt und später über die Vugesta verkauft werden sollte. Durch das Dorotheum wurde der Historiker Heinrich Srbik, Präsident der Akademie der Wissenschaften, im Mai 1942 nicht nur vom geplanten Verkauf der Plattensammlung informiert, sondern auch darüber, dass sich in dieser Aufnahmen der Familie Habsburg aus dem Ersten Weltkrieg befanden. In einem Brief an die Vugesta bat Srbik darum, diese 15 Schallplatten aus der Sammlung Herzfeld dem Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zu überlassen, was auch geschah.
Im Jahr 1993 übergab das Phonogrammarchiv die Schallplatten an die Österreichische Mediathek. Die Schallplatten wurden 2007 zunächst einer anderen, namensgleichen Person zugeordnet, sodass der Beiratsbeschluss später korrigiert werden musste. 2013 wurden die sie schließlich an die rechtmäßigen ErbInnen von Paul Herzfeld restituiert.