Carl Heumann lebte von 1908 an in Chemnitz, wo er als Bankier im Bankhaus Bayer und Heinze (seit 1908 als Prokurist, seit 1920 Mitinhaber der Privatbank) und Vizekonsul Portugals tätig war. Er war bekannt als Kunstsammler und benützte zur Kennzeichnung seiner Kunstwerke zwei verschiedene Stempel: einen mit seinen Initialen und einen in Form einer blauen Blumenblüte. Zudem versah er jedes Blatt handschriftlich mit Bleistift mit einer meist dreistelligen Nummer neben seinem Sammlerstempel auf der Rückseite, was allerdings nicht immer nachweisbar ist. Die Sammlung Heumann, die vornehmlich aus Werken deutscher und österreichischer KünstlerInnen des 18. und 19. Jahrhunderts bestand, wurde einer breiteren Öffentlichkeit durch mehrere Ausstellungen in den frühen 1930er-Jahren bekannt. 1930 wurden erstmals rund 300 Blätter der Sammlung im Städtischen Museum in Chemnitz präsentiert. Drei Jahre später zeigte das Schlesische Museum in Breslau über 100, ein weiteres Jahr später das Leipziger Museum der bildenden Künste über 200 Zeichnungen. Zudem beteiligte sich Heumann mit Leihgaben bei diversen Ausstellungen in Chemnitz, Berlin und Dresden. Er war Mitglied der Chemnitzer Kunsthütte und wurde 1933 vom damaligen Leiter Waldemar Ballersted in den Beirat der selbigen berufen. Heumann war auch Sammler von Büchern und war langjähriger Schatzmeister des Vereines Gesellschaft der Bücherfreunde zu Chemnitz. Ab 1937 kamen Teile der Sammlung bei Auktionen des Kunstantiquariates C. G. Boerner in Leipzig, des Kunst- und Literaturantiquariates Karl & Faber in München sowie des Hamburger Buch- und Kunstverlages Hauswedell & Co zur Versteigerung und gelangten so an deutsche sowie österreichische Museen. Als Heumanns Ehefrau Irmgard, née Buddecke, 1944 starb, bemühte sich Waldemar Ballerstedt Carl Heumann vor der bevorstehenden Deportation zu bewahren. Carl Heumann kam 1945 beim Versuch, seinen Sammlungskoffer während eines Bombenangriffes aus dem Luftschutzkeller seines brennenden Hauses zu retten, ums Leben. Der wesentliche Teil der Sammlung befand sich zu dieser Zeit in Bankfächern der Privatbank Bayer und Heinze in Chemnitz und deren Zweigstellen in Burgstädt und Lichtenstein. Denn Carl Heumann, der aus einer jüdischen Familie stammte, hatte 1940 seine Sammlung auf seine als "arisch" geltende Frau Irmgard überschreiben lassen und vorsorglich in der Bank deponiert. Die in den Safes verwahrten Zeichnungen blieben trotz Zerstörung des Bankgebäudes in Chemnitz unversehrt und konnten von einem der Söhne geborgen werden. 1957 entschlossen sich die Kinder, die nach Ende des Krieges in die USA und in die Schweiz ausgewandert waren, erstmals einen Teil der geretteten Kunstwerke in Stuttgart bei Ketterer versteigern zu lassen. Weitere Versteigerungen fanden 2004 bei Kornfeld in Bern sowie im Oktober desselben Jahres erneut bei Ketterer in Stuttgart statt.
Über das Leipziger Kunstantiquariat C. G. Boerner sowie das Kunst- und Literaturantiquariat Karl & Faber in München kamen zwischen 1939 und 1944 Blätter der ehemaligen Sammlung Heumann auch an die Albertina. Der Kunstrückgabebeirat sprach sich nach mehrmaliger Vertagung im März 2018 gegen eine Restitution aus, da man die von Heumann getätigten Ver- und auch Ankäufe als Fortführung seiner Sammeltätigkeit ansah, die auch unabhängig von der nationalsozialistischen Machtergreifung erfolgt wären – ein verfolgungsbedingter Zusammenhang der Verkäufe konnte nicht festgestellt werden.