Der Versicherungsbeamte und Prokurist Erich Bien promovierte 1908 an der Universität Wien zum Doktor der Rechte. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde er Ende Juli 1938 als Angestellter der Kosmos Versicherungs AG in Wien entlassen. Nachdem er im November 1938 aus einer mehrtägigen Gestapo-Haft freigekommen war, gelang Bien im Juli des darauffolgenden Jahres die Flucht nach Großbritannien, wohin er gemäß der von der Zentralstelle für Denkmalschutz erteilten Ausfuhrgenehmigung auch seine Kunstwerke, wohl größtenteils Aquarelle, mitnehmen durfte. Bien starb bereits 1940, kurz nach seiner Ankunft im Exil in Wales.
Fünf Druckschriftenbände, die Bien offenbar nicht nach Großbritannien mitnehmen konnte, restituierte die Universitätsbibliothek Wien 2013 an dessen RechtsnachfolgerInnen. Sein Exlibris-Stempel befindet sich zudem in zwei Bänden in der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart, sowie in vier Druckschriften der Bibliothek der Österreichischen Galerie, die 1939 und 1945 beim Antiquariat und Buchhandel Deuticke in Wien erworben worden waren. Sie wurden 2014 zur Rückgabe empfohlen und 2022 von den ErbInnen nach Erich Arthur Bien der Bibliothek der Österreichischen Galerie geschenkweise überlassen.