Margarethe Poch-Kalous studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien und promovierte 1940 bei Hans Sedlmayr. Nachdem sie ab Herbst 1940 in Robert Eigenbergers Institut für Konservierung und Technologie an der Akademie der bildenden Künste in Wien tätig war, erhielt sie im Jahr darauf einen Lehrauftrag im Fach Kunstgeschichte an der dortigen Meisterschule für Kunsterziehung. Daneben baute sie die Institutsbibliothek auf, betreute das Diapositivarchiv der Akademie, wirkte an Joseph Gregors letztlich nicht erschienener Publikation über die Geschichte der Akademie mit und stellte den Katalog zur 250-Jahr-Feier der Akademie 1942 zusammen. Außerdem war sie an den Bergungen der Gemäldegalerie der Akademie beteiligt. Nach Eigenbergers Suspendierung als Direktor der Gemäldegalerie im Juni 1945 übernahm sie interimistisch deren Leitung, da sie im Gegensatz zu Eigenberger als politisch unbescholten galt. So lassen sich bei Poch-Kalous tatsächlich keinerlei Mitgliedschaften bei der NSDAP oder ihren Gliederungen feststellen. Als interimistische Leiterin oblagen ihr die Rücktransporte von ausgelagerten Beständen aus Niederösterreich und dem Salzkammergut, der Wiederaufbau der Räumlichkeiten der Gemäldegalerie, die am 12. März 1945 von einer Fliegerbombe getroffen worden waren, sowie die Erstversorgung und Restaurierung vieler Werke, die kriegsbedingt teilweise massive Beschädigungen aufwiesen. Trotz dieser Verdienste wurde sie bei der Nachbesetzung der Leitung der Gemäldegalerie der Akademie übergangen und 1947 durch Ludwig Münz ersetzt. Poch-Kalous war weiterhin für die Gemäldegalerie tätig und ab Herbst 1947 als Hochschulassistentin an der Akademie angestellt. Nach Münz' unerwartetem Tod wurde sie 1957 letztlich doch mit der Leitung der Gemäldegalerie betraut. 1968 zur Direktorin der Gemäldegalerie ernannt, bekleidete sie diese Funktion bis zu ihrem Tod 1974.
Margarethe Poch-Kalous
Katalog 1692 – 1942. 250 Jahr Akademie der bildenden Künste in Wien, Wien 1942 (Zusammenstellung durch Margarethe Kalous).
Margarethe Poch-Kalous, Italienische Malerei des XIV. bis XVI. Jahrhunderts. Katalog der IX. Sonderausstellung, Wien 1960.
Margarethe Poch-Kalous, Die Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste in Wien und ihre Mäzene, Sonderabdruck aus: Unsere Heimat (1961) 5/6, 115–122.
Margarethe Poch-Kalous, Die römische Landschaft in der Malerei des 17. und frühen 18. Jahrhunderts, Katalog der XI. Sonderausstellung, Wien 1963.
Margarethe Poch-Kalous, Das Legat Wolfgang v. Wurzbach, Wien 1964.
Margarethe Poch-Kalous, Mäzene der Galerie. Meisterwerke aus den Widmungen an die Gemäldegalerie, Katalog der XV. Sonderausstellung, Wien 1967.
Margarethe Poch-Kalous, Die Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste in Wien, Wien 1968.
Margarethe Poch-Kalous, Pierre Subleyras in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste in Wien, Wien 1969.
Margarethe Poch-Kalous, Niederländische Marinemaler mit Vorgängern und Nachfolgern. Katalog der XVIII. Sonderausstellung, Wien 1970.
Margarethe Poch-Kalous, John Quincy Adams – ein vergessener Wiener Maler, in: Alte und moderne Kunst (1975) 138, 33–35,
OeStA/AdR, UWK, BMU, Personalakten, Margarethe Poch-Kalous.
UAAbKW, Personalbuch ab 1875, Zl. 129/1943, 438/1945, 943/1945, 681/1946, 706/1946, 760/1946, 1214/1946, 477/1947, 607/1947, 810/1947, 862/1947, 187/1949.