Arnold Harding kam 1887 als Sohn der aus Böhmen stammenden Berta (Bertha) Winterstein und des David Abeles in Wien zur Welt, er war tschechoslowakischer Staatsbürger. Aus dieser ersten Ehe seiner Mutter stammte auch Arnolds 1882 geborener Bruder Paul. In zweiter Ehe war Berta Abeles mit Philipp Abeles, einem Bruder ihres 1897 verstorbenen Mannes, verheiratet. Aus dieser Verbindung ging Arnolds Halbbruder Alfred hervor. 1912 änderte Arnold Abeles seinen Familiennamen auf Harding und trat aus der jüdischen Gemeinde aus. Auch seine Brüder änderten ihren Namen auf Harding. Arnold Harding wohnte bis zum "Anschluss" in seinem Elternhaus in Wien 6, Mittelgasse 27. Er war Teilhaber der 1928 gegründeten Galerie Harding, eines Handels mit Antiquitäten und Bildern mit Schwerpunkt auf dem Exportgeschäft.
Nach dem "Anschluss" Österreichs zählten die Brüder Harding wegen ihrer jüdischen Herkunft zu den Verfolgten des NS-Regimes. Im Mai 1938 übernahm die Firmenangestellte Helene Silverio, die bereits mit Arnold Harding verlobt war, den Anteil von dessen in die Tschechoslowakei geflüchtetem Halbbruder Alfred Harding. Im Dezember 1938 suchte Harding bei der Vermögensverkehrsstelle um die Bewilligung an, den Betrieb an Helene Silverio veräußern zu dürfen. Die im Jänner 1939 erteilte Genehmigung bezog sich dann allerdings nur auf den Standort und die Geschäftseinrichtung. Die Bilder durfte Arnold Harding, der nach wie vor die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft besaß, Silverio zum kommissionsweisen Verkauf übergeben. Er erhielt nach eigenen Angaben wiederholt Vorladungen zur Gestapo beziehungsweise in die Zentralstelle für jüdische Auswanderung. Seine Bemühungen um eine Ausreisemöglichkeit verliefen vergeblich. Gleichzeitig war er massivem Druck seitens des Kunsthändlers Eduard Nierscher ausgesetzt, der bis 1935 in der Galerie beschäftigt gewesen war und nun mit erpresserischen Methoden, allerdings vergeblich, versuchte, die Galerie in seinen Besitz zu bringen. Arnold Harding konnte sich der bevorstehenden Deportation entziehen, indem er untertauchte und von November 1941 bis April 1945 in Silverios Wohnung in Wien 1, Weihburggasse 4, im Verborgenen lebte. Im Jänner 1942 wurde Harding polizeilich als "unbekannt wohin verzogen" abgemeldet. Während der Zeit im Versteck konnte er seine Unterkunft nicht verlassen und bei Fliegerangriffen auch nicht im Keller des Hauses Zuflucht suchen.
Arnold Harding und Helene Silverio heirateten wenige Tage nach Kriegsende im Mai 1945. Arnold Harding suchte nicht mehr um die Wiederausstellung des ihm 1939 entzogenen Gewerbescheines an, doch die Galerie bestand unter der Alleininhaberschaft von Helene Harding weiter. 1949 erfolgte die offizielle Namensänderung in Galerie Helene Harding, 1974 die Zurücklegung des Gewerbes. Harding erhielt erst in den 1960er-Jahren, nach einer Novelle des Opferfürsorgegesetzes, eine finanzielle Entschädigung und einen Opferausweis für die erlittene Verfolgung, das Leben im Verborgenen und den Einkommensentgang. Das Schicksal von Arnold Hardings Bruder Paul, der 1938 nach Frankreich geflüchtet war, ist bis heute ungeklärt. Sein Halbbruder Alfred Harding war 1942 von Prag nach Majdanek deportiert und ermordet worden.