Der Ingenieur Hugo Marmorek, der seit 1932 in Wien 4, Brucknerstraße 4, die Erzeugung elektrischer Apparate und technischer Artikel betrieb, hatte 1926 die zweite Ehe mit der aus einer kunstaffinen Familie stammenden Felice Therese (née Monath) geschlossen, mit der er bis 1. Oktober 1938 in Wien 1, Schellinggasse 12/8 gemeldet war. Zudem hatte er 1936 ein Patent für eine Ölfeuerungsanlage und Ölbrenner entwickelt und ist in diesem Jahr als technischer Konsulent nachweisbar. Da er und seine Familie als jüdisch galten, sahen sie sich nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich mit zunehmenden nationalsozialistischen Verfolgungsmaßnahmen konfrontiert. Nachdem seine Frau am 25. Mai 1938 verstorben war, flüchtete Marmorek mit Tochter Helga Marietta Marmorek 1938 zunächst nach London. Von dort reisten sie 1941 weiter in die USA aus, wo Marmorek später die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt. Vor seiner Flucht beantragte Hugo Marmorek die Ausfuhr seiner umfangreichen Kunstsammlung, vorrangig bestehend aus Ölgemälden und Grafik bedeutender österreichischer und europäischer KünstlerInnen, die zum Teil bereits im Eigentum der Monath’schen Familie gewesen waren. Die Zentralstelle für Denkmalschutz lehnte Marmoreks Ansuchen am 24. Juni 1938 mit Ausnahme von vier Bildern ab. Der in Wien ansässige Kunsthändler, beeidete Sachverständige und Schätzmeister Amatus Caurairy führte drei Tage später die Schätzung der Ölgemälde und Aquarelle aus der Sammlung durch. In einem zweiten Beschluss vom 16. August 1938 hielt die Zentralstelle für Denkmalschutz abermals an der Ausfuhrsperre fest. Zu diesem Zeitpunkt waren die Kunstwerke der Sammlung Marmorek, darunter neben Gemälden von Ferdinand Georg Waldmüller, Rudolf von Alt und Josef Kriehuber auch eines von Rudolf Matthias Toma mit dem Titel Blick über Wien, in einem Depot der Wiener Speditionsfirma Caro & Jellinek eingelagert. Ihr weiterer Verbleib während der NS-Zeit konnte bisher nicht festgestellt werden. Teile des Mobiliars aus der Wohnung der Familie Marmorek in Wien 1, Schellinggasse 12/8, übernahm der im selben Haus situierte Evangelische Oberkirchenrat Ende 1938. Laut Verfügung der Staatspolizeileitstelle Wien wurde das Vermögen Marmoreks und das seiner Tochter, darunter Liegenschaftsanteile, Silbergegenstände und Schmuck, sowie weitere Aktiva, 1941 zugunsten des Deutschen Reiches für verfallen erklärt.
Ab 1947 machte Marmorek, der sich inzwischen Madison nannte, Rückstellungsansprüche geltend, die in einem Vergleich hinsichtlich der Liegenschaftsanteile endeten. Außerdem bewilligte das Bundesdenkmalamt 1948 die Ausfuhr eines aquarellierten Porträts des Grafen Khevenhüller von Josef Kriehuber, das sich bei der Wiener Spedition Kühner & Sohn befand. 1948 bis zu seinem Tod 1953 bemühte er sich um die Ausfuhr des Toma-Werks in die USA, die mit Verweis auf die kunsthistorische und topografische Bedeutung nicht gestattet wurde. So wurde das Bild 1948 auf Geheiß des Bundesdenkmalamtes der Österreichischen Galerie zur Ansicht vorgelegt und diesem besondere kunsthistorische Relevanz durch Direktor Karl Garzarolli-Thurnlackh attestiert, der auch Kaufinteresse anmeldete. 1952 übergab es Marmorek dem Industriellen Alfred B. Lohner, von wo es vermutlich in den Kunsthandel gelangte. Erst nach dem gescheiterten Ausfuhrversuch von Edith Westel im Jahr 1967, zu diesem Zeitpunkt Eigentümerin eines von mehreren Werken Rudolf Matthias Tomas mit dem Titel Blick auf Wien, nach Kanada und nach einer neuerlichen Besichtigung durch Direktor Fritz Novotny, erwarb die Österreichische Galerie das Gemälde. 2016 sprach sich der österreichische Kunstrückgabebeirat gegen eine Restitution des Werks aus dem Bestand der Österreichischen Galerie Belvedere an die RechtsnachfolgerInnen nach Hugo Madison aus, da dieser darüber jedenfalls nach 1945 verfügen konnte und die Identität des Gemäldes aufgrund von mehreren Varianten desselben Sujets nicht eindeutig zuordenbar war. Zudem erfolgte die Erwerbung Jahre nach der Rückstellung und von einer dritten Person.