Hans Kummerlöwe studierte Naturwissenschaften in seiner Geburtsstadt Leipzig und promovierte 1930 im Fach Ornithologie. Bereits 1925, während des Studiums, war er der NSDAP beigetreten. Ende 1935 übernahm er die Direktion der Staatlichen Museen für Tierkunde und Völkerkunde in Dresden. Nach dem "Anschluss" Österreichs im März 1938 wollte Kummerlöwe seinen Wirkungskreis auch nach Wien ausdehnen. Auf Wunsch des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (REM) sollte er die Oberleitung des Naturhistorischen Museums und des Museums für Völkerkunde in Wien übernehmen. Als sich im Februar 1939 die Pläne zur Übernahme des Technischen Museums Wien durch Fritz Todt und den Nationalsozialistischen Bund Deutscher Technik konkretisierten, bot der Staatskommissar im Ministerium für innere und kulturelle Angelegenheiten Fritz Plattner Kummerlöwe kurzerhand auch die Oberleitung des Technischen Museums an, offenbar verknüpft mit der Bedingung, dass der bisherige Direktor Viktor Schützenhofer das Museum als Fachmann weiterführen sollte. Kummerlöwe erhielt mit Erlass des REM vom 1. Juni 1939 die Oberleitung über alle "wissenschaftlichen Staatsmuseen in Wien" übertragen. Er bezog zwar ein Büro im Naturhistorischen Museum, war aber während der Jahre bis 1945 kaum in Wien anwesend. Er befand sich meist auf Forschungsreisen oder war als Soldat eingerückt.
1945 kehrte er nicht mehr nach Wien zurück und änderte seinen Namen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Kumerloeve. Er ließ sich in Osnabrück in Niedersachsen nieder, wo er eine Beamtenpension erhielt. Ob er jemals von amtswegen "entnazifiziert" wurde, ist unbekannt. Als Ornithologe unternahm er viele Forschungsreisen im Auftrag der Deutschen Forschungsgesellschaft und veröffentlichte mehr als 400 Fachpublikationen mit dem Schwerpunkt zur Vogelkunde in der Türkei.