Johannes Katzler arbeitete nach Abschluss der Handelsschule in Wien bis 1924 in der Firma seiner Eltern. Nach dem Konkurs des Unternehmens begann er im selben Jahr eine Buchhändlerlehre in der Hanseatischen Verlagsanstalt AG in Hamburg. Die Verlagsanstalt befand sich im Eigentum des völkisch und antisemitisch ausgerichteten Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbandes und wurde nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 in die Deutsche Arbeitsfront (DAF) integriert. Nach seiner 1929 erfolgten Versetzung nach München arbeitete er für den von der Hanseatischen Verlagsanstalt aufgekauften Albert Lange-Georg Müller-Verlag und besaß zwischen 1934 und 1938 eine 50 %-Teilhaberschaft am völkisch orientierten Lhotzky-Verlag. Durch einen Personalaustausch wurde er 1934 vom Verlag der NSDAP, dem Franz Eher-Verlag, übernommen, für den er als Vertreter und als Anzeigenverwalter in München und Berlin tätig war. Im selben Jahr wirkte er in Berlin auch noch für die Abteilung 2 des Reichsministeriums für Volksaufklärung und zwar als Leiter der Zentral-Werbestelle für Veröffentlichungen der Antikomintern für den Nibelungen-Verlag. Dieser war Teil des Gesamtverbandes Deutscher antikommunistischer Vereinigungen (Anti-Komintern) und führte den publizistischen Feldzug gegen die Sowjetunion. In dieser Position war er auch in die gegen das Dollfuß/Schuschnigg-Regime gerichtete NS-Propagandaarbeit involviert. Katzler war im Jänner 1933 als Rottenführer der Brigade Berlin-Ost der SA und in München im Juli 1933 der Leibstandarte der SA IV/11 bzw. 29 beigetreten. Nach dem "Anschluss" im März 1938 wurde er vom Eher-Verlag für die Verlagsvertretung nach Österreich versetzt, um von hier aus den Export der Werbeschriften der Anti-Komintern in die Balkanländer zu organisieren. Katzler fungierte in Wien zudem als NSDAP-Kreisleiter des Kreises 3 und gehörte zu den größten ProfiteurInnen des NS-Bücherraubes im Wiener Buch- und Antiquariatshandel. Unter Ausnutzung seiner Beziehungen zum Propagandaamt der NSDAP in Wien, dem politischen Leiter des Eher-Verlages Wilhelm Baur und der Gestapo, sowie durch Gewaltandrohungen gegenüber BuchhändlerInnen gelang es ihm in den Besitz der Warenlager von insgesamt sieben Buch- und Antiquariatshandlungen zu kommen. Zunächst "arisierte" er das Unternehmen von Alois Reichmann in Wien 4, Wiedner Hauptstraße 18–20 samt Büchermagazin am Karlsplatz. Gegen geringe an die Vermögensverkehrsstelle entrichtete Kaufpreise erwarb er zudem die Warenlager weiterer sechs liquidierter Betriebe: Richard Lányi, Josef Kende, Moritz Perles, Max Breitenstein, Heinrich Saar und Carl Wilhelm Stern. Von Lányi eignete er sich auch dessen Gemälde- und Grafiksammlung an, die er privat übernahm. Die geraubten Bücherbestände führte er am Standort des von ihm "arisierten" Antiquariates von Alois Reichmann zusammen, das er unter dem Namen Johannes Katzler Verlag, Buchhandlung und Antiquariat weiterbetrieb. Katzler exportierte Bücher nach Ungarn, Jugoslawien, Italien, Holland, Belgien und in die Schweiz. Erhebliche Teile seines umfangreichen Bücherwarenlagers dürfte er u. a. an Baldur von Schirach verkauft haben. Während des Krieges fanden aus Luftschutzgründen Bücherverlagerungen aus Katzlers Warenbeständen in Depots in der Umgebung von Wien statt. 1941 zur Wehrmacht eingezogen, kam Katzler am Balkan zum Einsatz und geriet in britische Gefangenschaft.
Im Sommer 1945 schloss die Wiener Polizei das Unternehmen Katzlers, im Oktober 1945 stellte es das Staatsamt für Industrie, Gewerbe, Handel und Verkehr unter öffentliche Verwaltung. Katzler, der im November 1945 aus britischer Gefangenschaft entlassen worden war, wurde im Juni 1946 festgenommen, in den Fällen Alois Reichmann und Richard Lányi angeklagt und im Mai 1947 vom Wiener Volksgericht gemäß den §§ 4 und 6 des Kriegsverbrechergesetzes (Verletzung der Menschlichkeit und der Menschenwürde und missbräuchliche Bereicherung) sowie den §§ 11 und 10/2 des Verbotsgesetzes (Hochverrat und Illegalität) schuldig gesprochen und zu achtzehn Monaten schwerem Kerker sowie zum Vermögensverfall verurteilt. Durch Anrechnung der verbüßten Untersuchungshaft kam Katzler nach wenigen Monaten frei. 1949 fand, nachdem der Urteilsspruch durch den Obersten Gerichtshof teilweise aufgehoben worden war, eine neuerliche Verhandlung statt, in der das Urteil aus dem Jahr 1947 bestätigt wurde. 1951 kam es zur Wiederaufnahme des Verfahrens, das gemäß Amnestiegesetz 1957 eingestellt wurde. Die von ihm "arisierte" Buchhandlung Reichmann wurde, nachdem es im April 1949 zur Aufhebung der öffentlichen Verwaltung gekommen und das Unternehmen der Republik Österreich verfallen war, im April 1951 durch die Finanzlandesdirektion für Wien, Niederösterreich und Burgenland an die ErbInnen bzw. testamentarisch Begünstigten rückgestellt. Die umfangreichen Bücherbestände, welche sich Katzler nach 1938 angeeignet hatte, waren nicht Gegenstand der Verhandlungen vor dem Wiener Volksgericht, ihr weiterer Verbleib ist nicht bekannt.