Wurzbach-Tannenberg, Alfred Wolfgang

Alfred Wolfgang Wurzbach-Tannenberg

Info
Zusatzinformationen

3.6.1879 Wien – 10.2.1957 Wien

Alfred Wolfgang von Wurzbach-Tannenberg studierte zunächst Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wandte sich nach der zweiten Staatsprüfung aber dem Studium der Romanistik zu. 1902 promovierte er an der Universität Tübingen, 1907 habilitierte er an der Universität Wien. Nach einigen Jahren der Lehrtätigkeit als Privatdozent am Wiener Institut für Romanistik erlangte er 1922 eine außerordentliche Professur für romanische Sprachen und Literaturen. Am 28. Mai 1938 wurde er mit 58 Jahren an der Universität Wien zwangspensioniert. Der Begründung für die Ablehnung seiner Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer, er gelte einerseits als "Mischling 1. Grades" und wäre andererseits aufgrund seiner weltanschaulichen Einstellung abzulehnen, steht der Einschätzung des Wiener Gaupersonalamts gegenüber, laut der er mit der NS-Bewegung sympathisierte. Mitgliedschaften Wurzbach-Tannenbergs bei der NSDAP oder einer ihrer Gliederungen sind jedoch keine bekannt.

Am 28. Februar 1946 wurde er rückwirkend auf den 27. April 1945 vom Bundespräsidenten zum ordentlichen Professor für romanische Sprachen und Literaturen an der Universität Wien ernannt. Wurzbach-Tannenberg besaß eine umfangreiche Sammlung von Büchern, Autografen, Porträts und historischen Medaillen, über die er 1943 den Katalog meiner Sammlung von Medaillen, Plaketten und Jetons, zugleich ein Handbuch für Sammler verfasst hatte. Zudem hatte er von seinem Großvater Joseph Ritter von Lippmann-Lissingen (1827–1900) eine Kunstsammlung geerbt, die u. a. Gemälde von altniederländischen Malern enthielt. 30 niederländische Bilder, gemeinsam mit einigen kleinformatigen Gemälden, vermachte er 1953 der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste in Wien.

Author Info
AutorIn
Veröffentlichungsdatum
Publikationen zur Person / Institution

Margarethe Poch-Kalous, Das Legat Wolfgang v. Wurzbach, Wien 1964.

E. Schaffran, Das Wurzbach-Legat der Galerie der Akademie der bildenden Künste in Wien, in: Die Weltkunst (1954) 7, 3

Publikationen der Person / Institution

Wolfgang von Wurzbach, Katalog meiner Sammlung von Medaillen, Plaketten und Jetons, zugleich ein Handbuch für Sammler, Zürich-Leipzig-Wien 1943.
Wolfgang von Wurzbach, Aus den Erinnerungen eines Sammlers. Nebst einem Verzeichnis seltener und interessanter Bücher, Wien-Bad Bocklet-Mainfranken-Zürich 1953.
Wolfgang von Wurzbach, Josef Kriehuber, der Porträtlithograph der Wiener Gesellschaft, Wien 1954.

Archivalien

BDA-Archiv, Wohnungsanforderungen, Wohnungsbesichtigung Dr. Alfred Wurzbach, Wien 1, Giselastrasse 2, 2. Stock, Tür 9, Akt 284-1921.

OeStA/AdR, ZNsZ, Gauakt 215.365, Alfred Wolfgang von Wurzbach-Tannenberg.
OeStA/AdR, UWK, BMU, K. 64, Sign. 15 B1, Akademie der bildenden Künste 1952–1965, Akt 37.859-5/57, Akademie der bildenden Künste, Univ. Prof. Dr. Alfred Wolfgang Wurzbach, Schenkung auf den Todesfall.
OeStA/AdR, UWK, BMU, K. 64, Sign. 15 B1, Akademie der bildenden Künste 1952–1965, Akt 88.740 – II/5-53, Akademie der bildenden Künste, Univ. Prof. i. R. Dr. Alfred Wolfgang Wurzbach-Tannenberg, Verleihung der Ehrenmitgliedschaft.

UAW, Phil. PA 3871, Alfred Wolfgang von Wurzbach-Tannenberg.
UAW, Senat S 304, Sign. 1425, Fol. 4, Alfred Wolfgang von Wurzbach-Tannenberg.

WStLA, BG Innere Stadt, A4/3 – 3A, Verlassenschaft Alfred von Wurzbach-Tannenberg.
WStLA, BG Innere Stadt, A4/9 – 9A, Verlassenschaft Alfred Wolfgang von Wurzbach-Tannenberg.
WStLA, Historische Wiener Meldeunterlagen, Meldeauskunft Alfred Wolfgang von Wurzbach-Tannenberg.