Käthe Susmann war eine österreichische Schriftstellerin, Frauenrechtlerin und Unternehmerin. In jungen Jahren war sie Erzieherin bei Oscar Edler von Hofmannsthal und um die Jahrhundertwende Vizepräsidentin des Ersten Wiener Gabelsberger-Damen-Stenographen-Verein. Nach beruflicher Tätigkeit als Beamtin im Innenministerium widmete sie sich ab 1902 als Schriftstellerin der sozialen Lage der Frau, insbesondere jener von Fabrikarbeiterinnen und dem Elend in den Massenquartieren, öffentlichen Spitälern und Wohlfahrtseinrichtungen. Mit ihren Artikeln im Neuen Wiener Tagblatt und der Frankfurter Zeitung hatte sie Anteil an der Verbesserung der Arbeitsbedingungen für weibliche Arbeitskräfte sowie an der Durchsetzung einer geregelten Arbeitslosenfürsorge. In den 1920er-Jahren betrieb sie einen Filmverleih, die Firma Filmexport in Wien 7, Siebensterngasse 42. Gleichzeitig engagierte sie sich für den Neuen Wiener Frauenclub, in dem sie mehrere Vorträge zur sozialen Situation von Frauen und zur Frauenemanzipation hielt. Dort verkehrte sie mit der Frauenrechtlerin Yella Hertzka, deren Mann der Musikverleger Emil Hertzka war. Über diese Verbindung lernte sie auch den Operettenkomponisten Charles Weinberger kennen, den sie 1930 heiratete. Nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich trat sie am 29. August 1938 aus der Israelitischen Kultusgemeinde aus, galt aber in der NS-Ideologie dennoch als Jüdin und durfte in weiterer Folge keiner Erwerbstätigkeit mehr nachgehen. Nach dem Tod ihres Ehemannes 1939 suchte sie, um überleben zu können, bei der Sozialverwaltung der Stadt Wien um die Weiterbezahlung der Gnadenpension ihres Mannes an, die aber nicht bewilligt wurde, weshalb sie anbot, den künstlerischen Nachlass Weinbergers im Gegenzug für eine lebenslange Rente der Stadt Wien zu überlassen. Da dies aber nicht möglich war, holte die Stadtbibliothek (heute Wienbibliothek) ein Gutachten bei der Reichskulturkammer in Berlin ein, in dem bestätigt wurde, dass für die Werke Weinbergers kein Aufführungsverbot bestünde, und entschloss sich zum Ankauf von diesen. Der Nachlass wurde zwischen Stadtbibliothek und Historischem Museum (heute Wien Museum) aufgeteilt. Der Kaufpreis von 1.150 Reichsmark von der Bibliothek und von 600 Reichsmark vom Museum wurde auf ein Sperrkonto überwiesen, auf das Käthe Weinberger keinen Zugriff hatte. Allerdings war es ihr erlaubt, den Nachlass ihres Mannes für die Bibliothek zu ordnen. Warum sie der Deportation entging und überlebte, konnte nicht eruiert werden.
2001 empfahl die Wiener Restitutionskommission die Rückgabe des Nachlasses nach Charles Weinberger. 2002 verzichtete die Erbin nach Käthe und Charles Weinberger auf diesen und überließ ihn den beiden Institutionen.