Charles Weinberger wurde 1861 als unehelicher Sohn der Wiener Schauspielerin und Operettensängerin Helene Weinberger geboren. Ab 1880 studierte er Komposition und Instrumentation in Wien, u. a. bei Alexander Leitermeyer und Joseph Sulzer, dem Sohn des Wiener Oberkantors Salomon Sulzer. Erste Erfolge hatte Weinberger mit dem um 1885 komponierten Walzer Äolsharfenklänge und 1887 mit seiner Operette Pagenstreiche nach einem Libretto seines Stiefvaters Hugo Wittmann. Zusammen mit Carl Millöcker, Franz von Suppé und Carl Michael Ziehrer gehörte Charles Weinberger zu den erfolgreichsten Vertretern der Wiener Operette und schrieb auch über 200 Lieder. Weinberger war Mitbegründer der Union dramatischer Autoren und Komponisten, der Gesellschaft der Autoren und Komponisten und Musikverleger sowie der Genossenschaft der dramatischen Schriftsteller und Komponisten Wiens. In den 1920er-Jahren gerieten seine Werke zunehmend außer Mode und in Vergessenheit. Weinberger konnte deshalb seinen Unterhalt nicht mehr bestreiten, warum er ab 1929 eine Ehrenpension der Stadt Wien erhielt. Ein Jahr zuvor war ihm vom Bundespräsidenten Michael Hainisch anlässlich seines 40-jährigen Komponisten-Jubiläums der Professorentitel verliehen worden.
Nach dem "Anschluss" an das Deutsche Reich 1938 strich ihm das Kulturamt der Stadt Wien die Ehrenpension mit der Begründung, dass Weinberger ein Anhänger des "Dollfuß-Regimes" gewesen und seine "arische" Abstammung nicht gesichert sei. Nachdem Weinberger den Nachweis der "arischen" Abstammung seiner Mutter erbracht hatte, zahlte ihm die Stadt Wien ab April 1939 eine monatliche "Gnadengabe" aus. Charles Weinberger verstarb am 11. November 1939 in Wien. Seine Witwe und vierte Ehefrau Käthe Weinberger, née Susmann galt, obwohl im August 1938 aus der Israelitischen Kultusgemeinde ausgetreten, der NS-Ideologie nach als Jüdin. Um überleben zu können, suchte sie bei der Sozialverwaltung der Stadt um die Weiterbezahlung der Gnadenpension ihres Mannes an, die aber nicht bewilligt wurde. Für eine lebenslange Rente von monatlich 100 Reichsmark bot sie an, den gesamten musikalischen Nachlass ihres Mannes der Stadt Wien zu überlassen, den die Stadtbibliothek (heute Wienbibliothek) und das Historische Museum (heute Wien Museum) 1941 übernehmen sollten. Der anstatt der geforderten Rente vereinbarte Kaufpreis von 1.150 Reichsmark von der Bibliothek und 600 Reichsmark vom Museum wurde auf ein Sperrkonto überwiesen und nie ausbezahlt. Käthe Weinberger entging einer Deportation und überlebte in Wien.
2001 empfahl die Wiener Restitutionskommission die Rückgabe des Nachlasses nach Charles Weinberger. 2002 verzichtete die Erbin nach Charles und Käthe Weinberger auf den Bestand und schenkte ihn den beiden Institutionen.