René Schornstein/Sennhein wurde als Sohn des Richard und der Yvonne Schornstein 1899 in Baden bei Wien geboren. Die Familie Schornstein trat 1903/04 vom jüdischen zum römisch-katholischen Glauben über und änderte 1915 den Namen von Schornstein auf Sennhein. 1926 heirateten René Sennhein und Marianne Haberfeld und übersiedelten in die Fichtegasse 2, Wien 1. Das Paar blieb kinderlos. Zuerst Handelsagent und später Prokurist bei der Garngroßhandlung Ludwig Nettel OHG, stieg René Sennhein 1934 als Partner in der Firma auf. 1935 gründete er gemeinsam mit Ludwig Nettel und Marie Schiesl die Firma Strick- und Wirkwarenerzeugung Schiesl & Co. OHG. Mit Hilfe seines Schwiegervaters Hugo Haberfeld, Kunsthändler und Leiter der Galerie Miethke in Wien, konnte René Sennhein eine kleinere Kunstsammlung aufbauen, die dekorative Kunst, Heiligenfiguren, Möbel, Gemälde, Stiche und Zeichnungen beinhaltete. Im August 1938 floh René Sennhein mit seiner Gattin unter Zurücklassung seines Eigentums, das großteils 1941 von der Vugesta versteigert wurde, nach England. Die Firma Ludwig Nettel OHG wurde gelöscht, sein Anteil an der Firma Schiesl & Co OHG von Marie Schiesl "arisiert" 1950 einigte sich René Sennhein, mittlerweile britischer Staatsbürger, mit Marie Schiesl auf eine Entschädigungszahlung für die "arisierten" Firmenanteile. Restitutionen von Kunstgegenständen fanden in der Nachkriegszeit keine statt. Ab 1955 lebte das Ehepaar Sennhein abwechselnd in Leicester und Wien. Nach dem Ableben ihres Mannes wohnte Marianne Sennhein bis zu ihrem Tod 1984 in Wien.
2016 restituierte das Land Niederösterreich die Sennhein'sche Madonna aus dem späten 15. Jahrhundert, die der Gau Niederdonau 1943 im Dorotheum erworben hatte, an die RechtsnachfolgerInnen nach René und Marianne Sennhein.