Hassel, Margarethe

Margarethe Hassel

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16.8.1890 Wien – 1.3.1969 Wien

ab 1950 verheiratete Margarethe Fleischmann

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Margarethe Hassel war von 1909 bis 1927 Schalterbeamtin bei der Creditanstalt, danach bei heute nicht mehr nachvollziehbaren Wiener Dienstgebern angestellt. Im August 1938 bewarb sie sich bei der Vermögensverkehrsstelle um die "Genehmigung der Erwerbung" des zu "arisierenden" Strumpf- und Wirkwarengeschäftes des als Jude verfolgten Eugen Kempfner. Dabei gab sie an, nach ihrem Austritt aus der Bank "ca zwei Jahre in einem Auktionshaus tätig" gewesen zu sein, wobei unklar ist, um welches Haus es sich hier gehandelt haben könnte. Nachdem das Wirtschaftsamt des Gaus Wien der NSDAP Hassel, die Kempfner selbst als Bewerberin angegeben hatte und die er möglicherweise von ihrer beider Tätigkeit für die CA von früher kannte, als für das Dollfuß-Schuschnigg-Regime eingenommen einschätzte, wurde das Geschäft der deklarierten Nationalsozialistin Aloisia Fischer zugesprochen. Hinsichtlich Grete Hassels wurde abschließend konstatiert, dass sie "sehr zurückgezogen" lebe, "sodass nichts Näheres in Erfahrung gebracht werden konnte". Hassel, die mit ihrer Schwester Theodora in Wien 17, Dornbacherstraße 104, zusammenlebte, arbeitete von Juli 1942 bis Anfang 1943 für Frommherz Müller & Co, Wien 1, und dann bis Ende 1944 für die A. Rudolph, Band- u. Flechtwaren GesmbH, Wien 6, bei deren Nachfolgeunternehmen Vereinigte Seidenwarenfabriken Gebrüder Schiel AG sie bis 1950 angestellt war.

In Bezug auf die Provenienzforschung tritt Hassel als Überbringerin des Abschiedsbriefes von Elsa Klauber in Erscheinung, mit der Fritz Grünbaums Frau Lilly Grünbaum nach dessen Inhaftierung zusammenlebte. In dem Begleitschreiben an Klaubers Tochter Annemarie gab Hassel an, die beiden Frauen 1940 über einen gemeinsamen Freund, den früheren Bankdirektor Felix Fleischmann (1874–1962), kennengelernt zu haben. Fleischmann floh im März 1940 mit seiner damaligen Gattin Elvira (née Almoslino, gesch. Bárány, 1873–1945) in die USA, kehrte aber nach Kriegsende nach Wien zurück und heiratete Grete Hassel 1950, im Jahr ihres Pensionsantritts. Was sie von Elsa Klauber kurz vor deren Deportation übernahm und an deren Tochter Annemarie weitergab, ist heute ebenso wenig geklärt wie die Frage, ob sie auch Gegenstände für Lilly Grünbaum aufbewahrt hatte.

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Veröffentlichungsdatum
Archivalien

Archiv der IKG Wien, Fürsorge-Zentrale der IKG Wien, Auswanderungsfragebogen, Nr. 24845, Eugen Kempfner, 27.5.1938.

Privatarchiv, New York.

OeStA/AdR, E-uReang, VVSt, K. 296, H. 4756, Margarethe Hassel.