Das in der Ortschaft Baumkirchen im Inntal gelegene Schloss Wohlgemutsheim geht auf einen im 13. Jahrhundert errichteten Wohnturm zurück. 1474 wurde der Turm zum Schloss umgebaut und 1517 um die Schlosskapelle zur Heiligen Dreifaltigkeit erweitert. Im späten 16. Jahrhundert kaufte Erzherzog Ferdinand II. von Tirol das Schloss für seine zweite Gemahlin Anna Gonzaga, 1622 kam es in den Besitz des Damenstiftes Hall. Nachdem das Stift 1783 durch Kaiser Josef II. aufgehoben worden war, erwarb die Familie Galen Wohlgemutsheim, in deren Eigentum es bis 1959 blieb. Heute gehört es der Österreichischen Provinz der Kongregation der Töchter Maria Hilfe der Christen zum Heiligen Johannes Don Bosco. Das Schloss ist ein dreigeschossiger würfelförmiger Bau mit einem hohen Walmdach und besitzt schräg gestellte Eckerker, die mit der Giebelfront optisch verbunden sind.
Aufgrund der Entfernung zur Stadt Innsbruck wurde Schloss Wohlgemutsheim für geeignet befunden, um private wie kirchliche Kunst- und Kulturgüter zum Schutz vor drohender Zerstörung durch Luftangriffe gegen Ende des Zweiten Weltkrieges einzulagern. Das Ferdinandeum organisierte Ende 1944 bis Frühjahr 1945 Bergungstransporte für Kunstgegenstände aus dem Theresianischen Damenstift in Innsbruck (acht Gemälde), der Propstei Innsbruck (17 Gemälde) und der dortigen Pfarre St. Jakob (24 Zunft-Vortragsstangen samt Zubehör) sowie für private Güter (Gemälde) ins Schloss. Leider liegen nur vereinzelt Informationen über die Rückbringung der Objekte vor, die vermutlich 1946 abgeschlossen war.