Die wahrscheinlich im 12. Jahrhundert errichtete Burg Stixenstein war einer von insgesamt 16 Bergungsorten der Wiener Städtischen Sammlungen in Niederösterreich während des Zweiten Weltkrieges. 1937 hatte die Gemeinde Wien die Quelle Stixenstein und die umliegenden Wälder zur Sicherung der Wasserversorgung der Stadt erworben. Damit gelangte auch die Burg in ihren Besitz. Aufgrund der abgeschiedenen Lage am Ende der Enge des Sierningtales auf einer Anhöhe an der Straße zwischen Sierning und Puchberg wurde die Burg Stixenstein als optimaler Ort für kriegsbedingte Bergungen von Kunstwerken erachtet. Die Einlagerungen begannen wie in den anderen Bergungsorten der Städtischen Sammlungen im August 1943, nachdem das Museum infolge des Luftangriffs auf Wiener Neustadt für die Dauer des Krieges geschlossen worden war. In der Burganlage waren drei Stockwerke mit einer großen Vielfalt an Objekten belegt: Möbel, Musikinstrumente, Ölbilder, Messgeräte, Büsten, Glasfenster, Porzellan, Truhen, Miniaturen, Fahnen, Rüstungen, Tartschen sowie Kisten mit Büchern der Stadtbibliothek. Zur Bewachung stand Forstpersonal der Stadt Wien zur Verfügung.
Zu Kriegsende kam es in der Gegend zu heftigen Kämpfen. Die Burg wurde am 2. April 1945 von der Roten Armee eingenommen. An die 350 sowjetische Soldaten wurden zusammengezogen und mussten sich gegen Angriffe der "Kampfgruppe Keitel" verteidigen, welche aber letztlich zurückgeschlagen wurden. Die Rückbergungen von Stixenstein setzten Anfang August 1945 ein. Durch Plünderungen durch Sowjetsoldaten und die einheimische Bevölkerung war es an diesem Bergungsort allerdings zu großen Verlusten für die Städtischen Sammlungen gekommen. Zudem hatte die Sowjetverwaltung 20 Gemälde zur Ausschmückung des Offizierskasinos in Neunkirchen beschlagnahmt, die erst nach Abschluss des Staatsvertrages 1955 in den Besitz des Museums zurückkamen.