Historisches Museum der österreichischen Eisenbahnen

Historisches Museum der österreichischen Eisenbahnen

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weitere Bezeichnung: Historisches Museum der k. k. österreichischen Staatsbahnen (1893–1918)

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Das Historische Museum der k. k. österreichischen Staatsbahnen, das sich im Administrationsgebäude der Generaldirektion am Wiener Westbahnhof befand, wurde am 1.4.1893 gegründet. Es baute auf älteren Sammlungen auf, die in der Zeit der Privatbahnen angelegt worden waren. So hatte die k. k. private Kaiser Ferdinands-Nordbahn bereits in den 1870er-Jahren begonnen historische Objekte zu sammeln. Es gab auch eine eigene Sammlung zur Semmeringbahn, die ab 1879 bei der Lehrkanzel für Eisenbahn und Tunnelbau der Technischen Hochschule Wien angesiedelt war. Nach der Verstaatlichung der Eisenbahnen im Jahr 1884 setzte sich der Eisenbahnhistoriker Viktor Freiherr von Röll das Ziel, ein Eisenbahnmuseum zu gründen. Dieses wurde sukzessive erweitert, bis es 1918 in das Gebäude des Technischen Museums übersiedelte, dabei blieb es aber eine eigenständige Institution. Stand das Eisenbahnmuseum während der Ersten Republik und des Dollfuß-Schuschnigg-Regimes gemeinsam mit dem Verkehrsarchiv unter der Verwaltung des Bundesministeriums für Handel und Verkehr, wurde es in der NS-Zeit als eigene Dienststelle der Reichsbahndirektion unterstellt. Von 1924 bis 1947 hatte der Historiker Karl Josef Franz Feiler die Leitung des Museums inne. Nach 1945 war es eine Dienststelle der Generaldirektion der Österreichischen Bundesbahnen, 1980 wurde das Eisenbahnmuseum aufgelöst: Das Archiv und die Sammlung übernahm das Technische Museum Wien, der Großteil der Bibliothek ging jedoch an das Verkehrsarchiv des Österreichischen Staatsarchivs. Da das Historische Museum der österreichischen Eisenbahnen seit seiner Gründung 1893 bis zu seiner Eingliederung ins Technische Museum 1980 als Art Dokumentationsstelle der (ver-)staatlichten Eisenbahn geführt wurde, stammt ein überwiegender Teil der Objekte aus dem Unternehmen selbst und ist aus Sicht der Provenienzforschung als unbedenklich zu charakterisieren. Dennoch waren auch immer wieder private Bestände in die Sammlungen des Museums aufgenommen worden, deren Provenienz einer näheren Untersuchung unterzogen werden musste. 2011 befasste sich der Kunstrückgabebeirat mit dem Nachlass des Präsidenten der Verwaltungskommission der Bundesbahnen Österreichs, Karl Banhans: während jene Büste, die das Eisenbahnmuseum nach dessen Tod 1942 testamentarisch zugewiesen bekommen hatte, nicht zur Rückgabe vorgeschlagen wurde, empfahl der Beirat die Restitution seines dem Verkehrsarchiv übergebenen Nachlasses an die RechtsnachfolgerInnen.

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Veröffentlichungsdatum
Publikationen zur Person / Institution

Beschluss des Kunstrückgabebeirats, Karl Banhans, 10.6.2011, URL: www.provenienzforschung.gv.at/beiratsbeschluesse/Banhans_Karl_2011-06-10.pdf (3.12.2020).
Beschluss des Kunstrückgabebeirats, Karl Banhans, 10.6.2011, URL: www.provenienzforschung.gv.at/beiratsbeschluesse/Banhans_Karl_2011-09-29.pdf (3.12.2020).

Publikationen der Person / Institution

Beschreibender Katalog des k. k. historischen Museums der österreichischen Eisenbahnen, Wien 1902.

I. Nachtrag zum beschreibenden Katalog des k. k. historischen Museums der österreichischen Eisenbahnen, Wien 1906.

Archivalien

OeStA/AdR, Verkehrsarchiv.

TMW-Archiv, Eisenbahnarchiv.