Wie ihr Bruder Otto wurde Clotilde, älteste Tochter des Treibriemenfabrikanten Moriz Brill und dessen Ehefrau Amalie, in Pardubitz/Pardubice geboren. Wenig später übersiedelte die Familie nach Wien, wo die Schwestern Wilhelmine (1884) und Elfriede (1893) zur Welt kamen. Clotilde widmete sich dem Englisch- und Französisch-Studium und arbeitete anschließend als Übersetzerin. Der am 4. Juli 1905 im Wiener Stadttempel geschlossenen Ehe mit Ludwig Schweiger, Assistent am neurologischen Institut der Universität Wien, entstammte Tochter Hertha Marie, die 1907 zur Welt kam. Das Ehepaar beauftragte im selben Jahr Adolf Loos mit der Ausgestaltung ihrer gemeinsamen Wohnung in der Alserstraße 22, Wien 9, die im Rahmen der sogenannten Wohnungswanderungen am 11. Dezember 1907 besichtigt werden konnte. Ludwig Schweiger starb unerwartet am 25. November 1909. Am 20. Dezember 1917 heiratete Clotilde in zweiter Ehe den Regimentsarzt Károly Grosz in der Garnisonssynagoge in der Rossauer Kaserne. Die Ehe wurde am 24. Oktober 1922 geschieden, Clotilde nahm wieder den Nachnamen ihres ersten Ehemannes an. Ab den 1930er-Jahren trat Clotilde Schweiger verstärkt als Übersetzerin in Erscheinung und verfasste zahlreiche Buchrezensionen, die u. a. in der Neuen Freien Presse veröffentlicht wurden. Ab 1933 führte sie gemeinsam mit Tochter Hertha, die an der Universität Freiburg im Breisgau in Musikwissenschaft promoviert hatte, in ihrer Wohnung im 19. Wiener Gemeindebezirk einen literarischen Salon, in dem sie regelmäßig KünstlerInnen und SchriftstellerInnen wie u. a. Eric Voegelin, Hermann Broch, Emanuel Winternitz, Sir Felix Maximilian Cassel oder Elizabeth de Waal empfing.
Nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 war Clotilde Schweiger aufgrund ihrer jüdischen Herkunft von Verfolgungsmaßnahmen betroffen. Dem zunehmenden Ausschluss aus allen Lebensbereichen und der damit verbundenen fortschreitenden Verschlechterung der Lebenssituation begegnete Clotilde Schweiger schließlich mit Flucht. Am 1. Juli 1938 stellte sie einen Antrag auf Ausfuhrbewilligung ihres "Übersiedlungsgutes", das Gemälde, Teppiche und Nippes umfasste. Der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden kam Clotilde am 15. Juli 1938 nach. Der sich im gemeinsamen Besitz der Brill-Geschwister befindende "Industriepalast" am Franz-Josefs-Kai 7–9 wurde im September/Oktober 1938 an den Reichsfiskus zwangsverkauft und in der Folge von unterschiedlichen Dienststellen der Wehrmacht genutzt. Clotilde Schweiger verließ Anfang August 1938 Wien, um über Zürich, das südfranzösische Tourettes und Genua im Februar 1940 nach New York zu gelangen, wo sie die US-amerikanische Staatsbürgerschaft annahm. Tochter Hertha war bereits im Sommer 1938 über die Schweiz und Großbritannien in die USA geflohen. Clotilde Schweiger kehrte nicht mehr nach Österreich zurück und starb am 28. Jänner 1947 in Piermont, New York. Die Rückstellung des "Industriepalastes" erfolgte erst 1955.