Mitgliedschaft Vaterländische Front https://www.lexikon-provenienzforschung.org/ de Exner, Anton https://www.lexikon-provenienzforschung.org/exner-anton <span>Exner, Anton</span> <span><a title="View user profile." href="/user/1">acolono</a></span> <span>Thu, 09/03/2020 - 14:40</span> <div class="text-content clearfix field field--name-field-display-name field--type-text field--label-hidden field__item">Anton <strong>Exner</strong></div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-biographical-data field--type-text-long field--label-visually_hidden"> <div class="field__label visually-hidden">Zusatzinformationen</div> <div class="field__item"><p>4.1.1882 Wien – 27.9.1952 Wien</p></div> </div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-lexicon-entry field--type-text-long field--label-hidden field__item"><p>Anton Exner gilt als der bedeutendste Asiatikahändler und -sammler sowie Schätzmeister für asiatische Kunst im Wien der Zwischenkriegszeit. Seine Sammlung umfasste sämtliche Sparten ostasiatischer – vor allem chinesischer und japanischer – Kunst aus allen Epochen. Anton Exner arbeitete sich aus bescheidenen Verhältnissen empor. Er besaß keine formale höhere Schulbildung und erwarb seine Fachkenntnisse als Autodidakt. Während eines längeren Aufenthaltes in Kanada und den USA von 1908 bis 1910 knüpfte Exner erste Kontakte zu chinesischen HändlerInnen. Bei der Rückfahrt auf einem Frachter erwarb er in verschiedenen asiatischen Häfen Kunsthandwerksartikel und japanische Seidenblusen – sie bildeten die Basis für seine künftige Geschäftstätigkeit in Wien. Von da an unternahm Anton Exner beinahe jährlich Einkaufsreisen nach Fernost. Seinen Handel betrieb er ab etwa 1912 unter seiner Wohnadresse in Wien 8, Lerchenfelderstraße 66, von 1929 an in dem von ihm erworbenen Haus in Wien 4, Paniglgasse 18–20. Im Sommer 1914 wurde Exner auf der Rückreise aus Asien vom Beginn des Ersten Weltkriegs überrascht. Er schlug sich in die USA durch, wo er in der 56th Street in New York einen Handel mit ostasiatischer Kunst eröffnete. Eine Zeitlang war er als "feindlicher Ausländer" interniert. Erst Ende 1919 konnte er nach Wien zurückkehren. Das <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="e3bfa5fb-d6fd-46fe-ab81-0b9e77ad805d" href="/dorotheum" title="Dorotheum">Dorotheum</a> in Wien bestellte ihn zum staatlich beeideten Schätzmeister für ostasiatische Kunst. Diese Funktion hatte Exner rund ein Vierteljahrhundert inne. Seit den frühen 1920er-Jahren war er mit Leihgaben an allen bedeutenden Ausstellungen ostasiatischer Kunst in Wien beteiligt. Die Herkunft seiner Vorfahren aus den Sudetengebieten prägte Exner ideologisch. Von Jugend an der großdeutschen Idee verpflichtet, trat er 1931 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 782.343). Er gehörte ihr auch während der Zeit des Parteiverbots an, wurde jedoch gleichzeitig Mitglied der Vaterländischen Front. Während der NS-Zeit schätzte Anton Exner vielfach Asiatika aus entzogenen Sammlungen von Jüdinnen und Juden, vor allem für die Auktionen des <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="e3bfa5fb-d6fd-46fe-ab81-0b9e77ad805d" href="/dorotheum" title="Dorotheum">Dorotheum</a>s. 1938 entstand mit Unterstützung der Reichsstatthalterei (besonders des damaligen Staatssekretärs <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="988faa84-04a4-4aa4-ba12-10df6b063086" href="/muehlmann-kajetan" title="Mühlmann, Kajetan">Kajetan Mühlmann</a>) das Projekt eines eigenen Ostasienmuseums in Wien, dessen Grundstock die Sammlung Exner bilden sollte. Anton Exner und sein Sohn <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="3ba57e19-be4b-4b62-a602-41374f072d7a" href="/exner-walter" title="Exner, Walter">Walter Exner</a> waren die treibenden Kräfte und sollten mit leitenden Funktionen betraut werden. Das Vorhaben scheiterte vor allem am Widerstand des <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="2dfbad8d-9498-46d3-a5cd-de0167e9c8ee" href="/oesterreichisches-museum-fuer-angewandte-kunst" title="Österreichisches Museum für angewandte Kunst">Staatlichen Kunstgewerbemuseums in Wien</a>, da dieses seine eigenen Ostasienbestände hätte abgeben müssen. 1938 bot Anton Exner dem Museum einen Teil seiner Ostasiensammlung als Leihgabe an. Die Auswahl der Objekte erfolgte durch das Museum, ein Leihgabenvertrag wurde geschlossen. 1943 kam es zu einer größeren Tauschaktionen zwischen Exner und dem <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="2dfbad8d-9498-46d3-a5cd-de0167e9c8ee" href="/oesterreichisches-museum-fuer-angewandte-kunst" title="Österreichisches Museum für angewandte Kunst">Kunstgewerbemuseum</a>, bei der das Museum vor allem ostasiatische Export- und Kommerzwaren aus dem ehemaligen Handelsmuseum abgab und dafür hochwertige kunstgewerbliche Objekte erwarb. 1944 unterzeichnete Anton Exner einen Notariatsakt, der die temporäre Leihgabe in eine Leihgabe auf Lebensdauer bzw. eine Schenkung im Fall des Todes verwandelte. Diese "erste Schenkung" – sie umfasste 2.195 Objekte – war nicht mit Anton Exners Sohn <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="3ba57e19-be4b-4b62-a602-41374f072d7a" href="/exner-walter" title="Exner, Walter">Walter Exner</a> abgesprochen, der zur Wehrmacht eingerückt war. Ein Protestschreiben <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="3ba57e19-be4b-4b62-a602-41374f072d7a" href="/exner-walter" title="Exner, Walter">Walter Exners</a> 1944 an das Museum blieb folgenlos.</p> <p>Im Juni 1945 wurde Anton Exner als ehemaliger Nationalsozialist verhaftet und ein Volksgerichtsverfahren wegen seiner Zugehörigkeit zur NSDAP in der Zeit der Illegalität (§ 10 des Verbotsgesetzes) sowie wegen des Verdachts der missbräuchlichen Bereicherung (§ 6 des Kriegsverbrechergesetzes) gegen ihn eingeleitet. Dabei ging es auch um die "Arisierung" der Kunsthandlung von Wilma Werner in der Wiener Innenstadt durch Anton Exners Tochter, Edith Schmaelz, hinter der Exner als treibende Kraft vermutet wurde. Auf Antrag des <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="2dfbad8d-9498-46d3-a5cd-de0167e9c8ee" href="/oesterreichisches-museum-fuer-angewandte-kunst" title="Österreichisches Museum für angewandte Kunst">Kunstgewerbemuseums</a> wurden die Restbestände von Exners Privatsammlung staatlich sichergestellt und in Depots des <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="e3bfa5fb-d6fd-46fe-ab81-0b9e77ad805d" href="/dorotheum" title="Dorotheum">Dorotheum</a>s überführt. In einer polizeilichen Niederschrift bot Anton Exner am 28. Juni 1945 an, die Objekte der Republik zum Geschenk zu machen. 1946 bestätigte er diese "zweite Schenkung" rechtsverbindlich, auch diesmal ohne Einwilligung seines Sohnes, der die Sammlung mit aufgebaut hatte. Jahrelange Bemühungen <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="3ba57e19-be4b-4b62-a602-41374f072d7a" href="/exner-walter" title="Exner, Walter">Walter Exners</a>, seinen Anteil an der Schenkung vom <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="2dfbad8d-9498-46d3-a5cd-de0167e9c8ee" href="/oesterreichisches-museum-fuer-angewandte-kunst" title="Österreichisches Museum für angewandte Kunst">MAK</a> zurückzubekommen, verliefen ergebnislos. Das Volksgerichtsverfahren gegen Anton Exner und mehrere enge Familienangehörige wurde eingestellt. Das <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="2dfbad8d-9498-46d3-a5cd-de0167e9c8ee" href="/oesterreichisches-museum-fuer-angewandte-kunst" title="Österreichisches Museum für angewandte Kunst">MAK</a> besitzt gegenwärtig rund 3.700 größtenteils sehr wertvolle Objekte aus der Sammlung Exner, das <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="10f692ee-24ea-4469-a4d3-e36f6e6c59ca" href="/weltmuseum-wien" title="Weltmuseum Wien">Weltmuseum Wien</a> 177 Inventarnummer derselben Provenienz. Die Schwierigkeiten für die Provenienzforschung ergaben sich vor allem aus dem Umstand, dass es keine verlässlichen Provenienzangaben zu den Voreigentümer­Innen und HändlerInnen gibt und unklar bleibt, welche Objekte auf den zahlreichen Einkaufsreisen von Anton (und Walter) Exner vor Ort und welche in Österreich und anderen europäischen Ländern – vor allem auch während der NS-Zeit – erworben wurden. Obwohl Anton Exner in einem Schreiben an das <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="2dfbad8d-9498-46d3-a5cd-de0167e9c8ee" href="/oesterreichisches-museum-fuer-angewandte-kunst" title="Österreichisches Museum für angewandte Kunst">Österreichische Museum für angewandte Kunst</a> 1948 erklärt hatte, es würden sich seines Wissens keine entzogenen Objekte in seiner Sammlung befinden, kam es in der zweiten Hälfte der 1940er- und in den 1950er-Jahren zu einigen Rückstellungen des Museums aus dem Bestand der Sammlung Exner. Sie betrafen Objekte aus den Sammlungen Klara Mertens-Steiner, Ernst Dub, Richard E. Weiss sowie <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="56c48438-aa97-4fcf-ac74-1a318165f552" href="/czeczowiczka-caroline" title="Czeczowiczka, Caroline">Caroline Czeczowiczka</a>.</p></div> <div class="field field--name-field-keywords field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Schlagwörter</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/17" hreflang="de">Kunsthandel</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/11" hreflang="de">KunstsammlerIn</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/144" hreflang="de">Mitgliedschaft Vaterländische Front</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/63" hreflang="de">NSDAP-Mitgliedschaft</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/30" hreflang="de">SchätzmeisterIn</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-author field--type-entity-reference field--label-visually_hidden"> <div class="field__label visually-hidden">AutorIn</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/166" hreflang="de">Gabriele Anderl</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-publication-date field--type-datetime field--label-visually_hidden"> <div class="field__label visually-hidden">Veröffentlichungsdatum</div> <div class="field__item"><time datetime="2021-02-25T23:00:00Z">25. Feber 2021</time> </div> </div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-publications-about field--type-text-long field--label-above"> <div class="field__label">Publikationen zur Person / Institution</div> <div class="field__item"><p>Gabriele Anderl, "Nicht einmal abschätzbarer Wert…". Anton und Walter Exner – Kunsthändler, Stifter, Nationalsozialisten – und ihre Sammlung asiatischer Kunst in Wien, in: Eva Blimlinger/Heinz Schödl (Hg.), Die Praxis des Sammelns. Personen und Institutionen im Fokus der Provenienzforschung (= Schriftenreihe der Kommission für Provenienzforschung 5), Wien-Köln-Weimar 2014, 339–406, URL: <span><a href="https://doi.org/10.7767/boehlau.9783205793564.339" rel="noopener nofollow noreferrer" target="_blank">doi.org/10.7767/boehlau.9783205793564.339</a></span>.</p> <p>Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (Hg.), Zum Gedenken an Anton Exner (1882–1952), Festvorträge, Wien 1982.</p> <p>Walter Exner, Die Sammlung Exner, in: Josef Kreiner (Hg.), Japan-Sammlungen in Museen Mitteleuropas – Geschichte, Aufbau und gegenwärtige Probleme, Bonn 1981, 225–234.</p></div> </div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-archive-records field--type-text-long field--label-above"> <div class="field__label">Archivalien</div> <div class="field__item"><p>MAK-Archiv, Hauptakten (Auswahl): Zl. 75-1939, 10-1940, 1022-1941, 70-1942, 81-1942, 304-1944, 12-1945, 87-1946, 860-1948, 16-1950, 53-1954.</p> <p>OeStA/AdR, UWK, BMU, Kunstangelegenheiten, Sammelmappe 51, 02, Sammlung Anton Exner.<br /> OeStA/AdR, ZNsZ, Gauakt 295.193, Anton Exner.</p> <p>Weltmuseum Wien, Archiv, Sammlermappe Anton Exner.</p> <p>WStLA, Volksgericht, A1, Vg Vr 9002/46, Anton Exner.</p></div> </div> <div class="field field--name-field-links-external field--type-link field--label-hidden field__items"> <div class="field__item"><a href="http://d-nb.info/gnd/136831982" rel="nofollow" target="_blank">GND: 136831982</a></div> <div class="field__item"><a href="http://viaf.org/viaf/50610324" rel="nofollow" target="_blank">VIAF: 50610324</a></div> <div class="field__item"><a href="https://www.wikidata.org/wiki/Q106708035" rel="nofollow" target="_blank">Wikidata: Q106708035</a></div> </div> Thu, 03 Sep 2020 14:40:00 +0000 acolono 1448 at https://www.lexikon-provenienzforschung.org Hamel, Oskar https://www.lexikon-provenienzforschung.org/hamel-oskar <span>Hamel, Oskar</span> <span><a title="View user profile." href="/user/1">acolono</a></span> <span>Thu, 09/03/2020 - 14:40</span> <div class="text-content clearfix field field--name-field-display-name field--type-text field--label-hidden field__item">Oskar <strong>Hamel</strong></div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-biographical-data field--type-text-long field--label-visually_hidden"> <div class="field__label visually-hidden">Zusatzinformationen</div> <div class="field__item"><p>5.5.1889 Wien – 28.2.1946 Wien</p></div> </div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-lexicon-entry field--type-text-long field--label-hidden field__item"><p>Oskar Hamel war bis 1921 Beamter, zuletzt Oberoffizial bei der Finanzlandesdirektion Wien, dann wandte er sich dem Antiquitätenhandel zu und machte sich 1923 selbständig. Daneben betätigte er sich auch als Münz- und Briefmarkensammler. Hamel war seit Mai 1933 und während der gesamten Verbotszeit Mitglied der NSDAP, trat 1937 aber auch der Vaterländischen Front bei. Bereits vor dem "Anschluss" arbeitete er mit <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="8e06d536-62fc-466a-ad80-ff31e4abaced" href="/nehammer-karoline" title="Nehammer, Karoline">Karoline Nehammer</a> in deren Antiquitätenhandlung in Wien 8, Piaristengasse 11, zusammen. 1943 meldete er am selben Standort ein eigenes Gewerbe und eine eigene Firma als Alleininhaber an. 1940 war er zum gerichtlich beeideten Sachverständigen und 1943 zum Schätzmeister der Kunstabteilung des Wiener <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="e3bfa5fb-d6fd-46fe-ab81-0b9e77ad805d" href="/dorotheum" title="Dorotheum">Dorotheum</a>s bestellt worden. 1942 hatte er gemeinsam mit <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="8e06d536-62fc-466a-ad80-ff31e4abaced" href="/nehammer-karoline" title="Nehammer, Karoline">Nehammer</a> die Burg Seebenstein bei Wiener Neustadt aus dem Besitz der Fürsten Liechtenstein erworben und ein Möbellager im Palais Auersperg in Wien eingerichtet. Hamel tätigte Geschäfte mit den "Sonderbeauftragten" <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="fdccd065-7167-4a33-b23b-9ab1444ddc3c" href="/posse-hans" title="Posse, Hans">Hans Posse</a> und <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="ca8745ca-c83a-4c73-a59b-816f9b0d3274" href="/voss-hermann" title="Voss, Hermann">Hermann Voss</a> und war zudem als Einkäufer für Franz Josef II. von Liechtenstein bzw. dessen Kunstreferenten, Gustav Wilhelm, tätig. 1945 wurde vor dem Wiener Volksgericht ein Verfahren gegen Oskar Hamel, seine Geschäftspartnerin <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="8e06d536-62fc-466a-ad80-ff31e4abaced" href="/nehammer-karoline" title="Nehammer, Karoline">Karoline Nehammer</a> sowie deren Bruder, <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="5ad6ba70-7852-40be-9418-8227dc45dcbd" href="/prinz-rudolf" title="Prinz, Rudolf">Rudolf Prinz</a>, wegen des Verdachtes der missbräuchlichen Bereicherung (§ 6 des Kriegsverbrechergesetzes) eingeleitet. Hamel wurde u. a. vorgeworfen, von ihm selbst niedrig geschätzte Kunstobjekte und Wertgegenstände aus beschlagnahmten und zur Versteigerung eingebrachten Umzugslifts zu günstigen Preisen erworben sowie von Notverkäufen Verfolgter profitiert und dadurch sein Vermögen während der NS-Zeit auf mehr als das 13fache vergrößert zu haben. Hamel starb in der Untersuchungshaft, noch ehe es zu einer Verhandlung und einem Urteilsspruch kam.</p> <p>Die Provenienzforschung ist immer wieder mit Objekten befasst, die Museen von Hamel erworben haben. So wurden beispielsweise Kunstgüter von Isidor und Jenny Mautner, die 1938 und 1939 über Oskar Hamel an die <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="885d4804-c544-4ae6-9be6-b410b3d6fe98" href="/historisches-museum-der-stadt-wien" title="Historisches Museum der Stadt Wien">Städtischen Sammlungen Wien</a> gelangt waren, an die ErbInnen restituiert. In anderen Fällen sind die Vorprovenienzen bis heute ungeklärt.</p></div> <div class="field field--name-field-keywords field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Schlagwörter</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/59" hreflang="de">Antiquitätenhandel</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/17" hreflang="de">Kunsthandel</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/144" hreflang="de">Mitgliedschaft Vaterländische Front</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/63" hreflang="de">NSDAP-Mitgliedschaft</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/79" hreflang="de">Sachverständige/r</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/30" hreflang="de">SchätzmeisterIn</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-author field--type-entity-reference field--label-visually_hidden"> <div class="field__label visually-hidden">AutorIn</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/166" hreflang="de">Gabriele Anderl</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-publication-date field--type-datetime field--label-visually_hidden"> <div class="field__label visually-hidden">Veröffentlichungsdatum</div> <div class="field__item"><time datetime="2019-01-06T23:00:00Z">6. Jänner 2019</time> </div> </div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-publications-about field--type-text-long field--label-above"> <div class="field__label">Publikationen zur Person / Institution</div> <div class="field__item"><p>Gabriele Anderl, “Am Wiener Platz“. Schlaglichter auf die Rolle des Wiener Kunsthandels während der NS-Zeit, in: Gabriele Anderl/Alexandra Caruso (Hg.), NS-Kunstraub in Österreich und die Folgen, Innsbruck-Wien-Bozen 2005, 171–211.</p> <p>Esther Tisa Francini, Liechtenstein und der Internationale Kunstmarkt 1933–1945, Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg. Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein, Vaduz-Zürich 2005, 182–188.</p></div> </div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-archive-records field--type-text-long field--label-above"> <div class="field__label">Archivalien</div> <div class="field__item"><p>BDA-Archiv, Restitutionsmaterialien, K. 42, PM Nehammer-Prinz, Lilli (Oskar Hamel).</p> <p>GISA Servicestelle, Magistratsabteilung 63 der Stadt Wien, Firmenblatt Oskar Hamel.</p> <p>OeStA/AdR, ZNsZ, Gauakt 3770, Oskar Hamel.</p> <p>WStLA, M. Abt. 119, A41, VEAV 618, 1. Bez., Oskar Hamel.<br /> WStLA, Volksgericht, A1, Vg Vr 2351/45, Oskar Hamel, Rudolf Prinz, Karoline Nehammer.</p></div> </div> Thu, 03 Sep 2020 14:40:02 +0000 acolono 1452 at https://www.lexikon-provenienzforschung.org Schützenhofer, Viktor https://www.lexikon-provenienzforschung.org/schuetzenhofer-viktor <span>Schützenhofer, Viktor</span> <div class="field field--name-field-figure field--type-image field--label-hidden field__item"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/large/public/prov_article/20130617122646629_0002.jpg?itok=oX4o8V2T" width="480" height="359" alt="Zwei Frauen und ein Mann, Schwarz-Weiß-Foto" title="Viktor Schützenhofer mit ehemaligen Mitarbeiterinnen, 1958. © TMW-Archiv, FotografIn unbekannt" /> </div> <span><a title="View user profile." href="/user/1">acolono</a></span> <span>Thu, 09/03/2020 - 14:39</span> <div class="text-content clearfix field field--name-field-display-name field--type-text field--label-hidden field__item">Viktor <strong>Schützenhofer</strong></div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-biographical-data field--type-text-long field--label-visually_hidden"> <div class="field__label visually-hidden">Zusatzinformationen</div> <div class="field__item"><p>4.3.1878 Wien – 24.2.1961 Wien</p></div> </div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-lexicon-entry field--type-text-long field--label-hidden field__item"><p>Viktor Schützenhofer studierte Maschinenbau an der Technischen Hochschule Wien. Danach trat er 1902 in den Dienst der k. k. österreichischen Staatsbahnen und wurde 1907 von deren Chefkonstrukteur Karl Gölsdorf in das Eisenbahnministerium geholt, wo er vor allem mit dem Bau und der Kontrolle der Fahrbetriebsmittel beschäftigt war. Schützenhofer wurde häufig ins Ausland entsendet: 1904 als Berichterstatter zur Weltausstellung in St. Louis, 1910 als Kommissar zur Verkehrsweltausstellung in Buenos Aires, 1918 zu Studienzwecken nach Schweden und 1923 für drei Monate in die USA. 1924 aus Einsparungsgründen mit 46 Jahren in den Ruhestand versetzt, wechselte er beruflich in die Privatindustrie. 1930 kehrte Schützenhofer als Direktor des <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="a2ab933a-e4cb-4d29-b534-1e27956c4a46" href="/technisches-museum-wien" title="Technisches Museum Wien ">Technischen Museums Wien</a> (<a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="a2ab933a-e4cb-4d29-b534-1e27956c4a46" href="/technisches-museum-wien" title="Technisches Museum Wien ">TMW</a>) in den aktiven Staatsdienst zurück. Er war seit 1933 Mitglied der Vaterländischen Front und kurzfristig auch der Pan Europa Bewegung. Nach dem "Anschluss" trat er zwar mehreren NS-Vorfeldorganisationen, wie dem Nationalsozialistischen Bund Deutscher Technik bei, bemühte sich aber nicht um die Mitgliedschaft in der NSDAP. Als Fachmann auf dem Gebiet der Technikgeschichte und als erfahrener Beamter blieb er Direktor – u. a. weil er offenbar illegale NS-Mitglieder in der Belegschaft des Museums in der Zeit vor 1938 nicht zur Anzeige gebracht hatte. Nach dem Tod Ludwig Erhards, des ersten Direktors des <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="a2ab933a-e4cb-4d29-b534-1e27956c4a46" href="/technisches-museum-wien" title="Technisches Museum Wien ">TMW</a>, leitete er ab 1940 auch das dem Museum angeschlossene Forschungsinstitut für Technikgeschichte und war Herausgeber der <em>Blätter für Technikgeschichte</em>. Da er in der NS-Zeit versucht hatte, den Einfluss der NSDAP auf das <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="a2ab933a-e4cb-4d29-b534-1e27956c4a46" href="/technisches-museum-wien" title="Technisches Museum Wien ">TMW</a> einzuschränken, verblieb er auch nach 1945 bis zu seiner Pensionierung Ende 1949 im Amt. Er schaffte es, dass seine Beamtenkarriere, trotz aller politischen Systemwechsel der Zeit, ohne Brüche verlief. Nach Kriegsende konnte das <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="a2ab933a-e4cb-4d29-b534-1e27956c4a46" href="/technisches-museum-wien" title="Technisches Museum Wien ">Technische Museum Wien</a> mit Unterstützung der sowjetischen und seit September 1945 der französischen Besatzungsmacht als erstes Wiener Museum bereits im Oktober 1945 wieder eröffnet werden.</p></div> <div class="field field--name-field-keywords field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Schlagwörter</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/144" hreflang="de">Mitgliedschaft Vaterländische Front</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/32" hreflang="de">MuseumsdirektorIn</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/24" hreflang="de">MuseumsmitarbeiterIn</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/47" hreflang="de">Technik</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-author field--type-entity-reference field--label-visually_hidden"> <div class="field__label visually-hidden">AutorIn</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/178" hreflang="de">Christian Klösch</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-publication-date field--type-datetime field--label-visually_hidden"> <div class="field__label visually-hidden">Veröffentlichungsdatum</div> <div class="field__item"><time datetime="2019-01-06T23:00:00Z">6. Jänner 2019</time> </div> </div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-publications-about field--type-text-long field--label-above"> <div class="field__label">Publikationen zur Person / Institution</div> <div class="field__item"><p>Helmut Lackner/Katharina Jesswein/Gabriele Zuna-Kratky (Hg.), 100 Jahre Technisches Museum Wien, Wien 2009.</p></div> </div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-archive-records field--type-text-long field--label-above"> <div class="field__label">Archivalien</div> <div class="field__item"><p>TMW-Archiv, PA Schützenhofer.</p></div> </div> <div class="field field--name-field-links-external field--type-link field--label-hidden field__items"> <div class="field__item"><a href="https://d-nb.info/gnd/140132317" rel="nofollow" target="_blank">GND: 140132317</a></div> <div class="field__item"><a href="https://viaf.org/viaf/103433352" rel="nofollow" target="_blank">VIAF: 103433352</a></div> <div class="field__item"><a href="https://www.wikidata.org/wiki/Q55678055" rel="nofollow" target="_blank">Wikidata: Q55678055</a></div> </div> Thu, 03 Sep 2020 14:39:53 +0000 acolono 1435 at https://www.lexikon-provenienzforschung.org Weißenhofer, Anselm https://www.lexikon-provenienzforschung.org/weissenhofer-anselm <span>Weißenhofer, Anselm</span> <span><a title="View user profile." href="/user/1">acolono</a></span> <span>Thu, 09/03/2020 - 14:39</span> <div class="text-content clearfix field field--name-field-display-name field--type-text field--label-hidden field__item">Anselm <strong>Weißenhofer</strong></div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-biographical-data field--type-text-long field--label-visually_hidden"> <div class="field__label visually-hidden">Zusatzinformationen</div> <div class="field__item"><p>19.8.1883 Ybbsitz – 14.1.1961 Wien</p> <p>auch Anselm Weissenhofer</p></div> </div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-lexicon-entry field--type-text-long field--label-hidden field__item"><p>1908 schloss Anselm Weißenhofer sein Studium der katholischen Theologie ab und wurde zum Priester geweiht. 1919 promovierte er in Kunstgeschichte, habilitierte vier Jahre später in kirchlicher Kunstgeschichte an der Universität Wien und lehrte in der Folge als Privatdozent an der katholisch-theologischen Fakultät sowie an der Wiener Kunstgewerbeschule, wo er ab 1930, mittlerweile zum ao. Professor ernannt, zudem allgemeine Kunstgeschichte unterrichtete. Neben seiner weiteren Tätigkeit als Mittelschulprofessor für Religion war Weißenhofer von 1925 bis 1930 Kustos der Gemäldegalerie des Schottenstifts. Zahlreiche Publikationen und Mitgliedschaften – u. a. als Vorstand der Kunstsektion der österreichischen Leo-Gesellschaft, beim Neuen Werkbund, der Gesellschaft zur Förderung österreichischer Kunst im Ausland, der Wiener Vereinigung bildender Künstler und der Wiener Secession – belegen sein Engagement für Kunstgeschichte, insbesondere religiöse Kunst. Obwohl im Juli 1939 in die Reichskammer der bildenden Künste aufgenommen, wurden ihm laut Personalakten aus ideologischen Gründen die Remunerationen für seine Lehraufträge an der Universität Wien sowie an der Wiener Kunstgewerbeschule entzogen. Dennoch blieb er an beiden Hochschulen weiterhin mit Vorlesungen und Exkursionen tätig und wurde 1940 auch zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Im Mai 1940 bestellte ihn Kardinal Theodor Innitzer zum Direktor des Dom- und Diözesanmuseums. Für das Wiener Gaupersonalamt zählte Weißenhofer zu den national denkenden und dem Nationalsozialismus gegenüber nicht feindselig eingestellten katholischen Priestern. 1943 wurde er im Alter von 60 Jahren als Mittelschulprofessor in den Ruhestand versetzt. Im Oktober 1945 erhielt er wieder einen Lehrauftrag an der Universität Wien sowie an der nunmaligen Hochschule für angewandte Kunst Wien. Von Oktober 1947 bis 1959 lehrte er zudem an der <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="2f4c9320-55de-4fe5-82f1-663f53edbcb5" href="/akademie-der-bildenden-kuenste-wien" title="Akademie der bildenden Künste in Wien">Akademie der bildenden Künste in Wien</a>.</p></div> <div class="field field--name-field-keywords field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Schlagwörter</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/144" hreflang="de">Mitgliedschaft Vaterländische Front</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/32" hreflang="de">MuseumsdirektorIn</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/24" hreflang="de">MuseumsmitarbeiterIn</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/146" hreflang="de">Theologie</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/67" hreflang="de">Universitätsprofessur</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-author field--type-entity-reference field--label-visually_hidden"> <div class="field__label visually-hidden">AutorIn</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/191" hreflang="de">René Schober</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-publication-date field--type-datetime field--label-visually_hidden"> <div class="field__label visually-hidden">Veröffentlichungsdatum</div> <div class="field__item"><time datetime="2019-01-06T23:00:00Z">6. Jänner 2019</time> </div> </div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-publications-about field--type-text-long field--label-above"> <div class="field__label">Publikationen zur Person / Institution</div> <div class="field__item"><p>Andreas Lebschik, Beiträge zu einer Geschichte des Wiener erzbischöflichen Dom- und Diözesanmuseums, Wien 1990.</p> <p>Franz Loidl, In memorian Prof. Weißenhofer (1883/1961), in: Beiträge zur Wiener Diözesangeschichte. Beilage des Wiener Diözesanblattes 4 (1961), 17–18.</p> <p>Margarethe Poch-Kalous, Die Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste in Wien und ihre Mäzene, Sonderabdruck aus: Unsere Heimat 5/6 (1961) , 115–122.</p> <p>Bertl Sonnleitner, Josef Anselm Weißenhofer 1883–1961. Ein Vorkämpfer christlicher Kunst, Ybbsitz 1983.</p></div> </div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-publications-by field--type-text-long field--label-above"> <div class="field__label">Publikationen der Person / Institution</div> <div class="field__item"><p>Anselm Weißenhofer, Wiener Altarbilder des siebzehnten Jahrhunderts, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 3/4 (1928), 189–217.</p></div> </div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-archive-records field--type-text-long field--label-above"> <div class="field__label">Archivalien</div> <div class="field__item"><p>Archiv des Schottenstifts Wien, Teilnachlass Anselm Weißenhofer.</p> <p>DAW, NL Prälat Franz Loidl, K. 33, 34, NL Anselm Weißenhofer.</p> <p>OeStA/AdR, ZNsZ, Gauakt 138815, Anselm Weißenhofer.<br /> OeStA/AdR, UWK, BMU, Personalakten, 16/012, Anselm Weißenhofer.</p> <p>UAAbKW, Jahresberichte 1938–1945.<br /> UAAbKW, PA 49, Anselm Weißenhofer.</p> <p>UAW, Phil. Rig. Akt, PN 4582b, Fol. 8, Anselm Weißenhofer.<br /> UAW, Senat S 265.1.17, Personalstandesblatt Anselm Weißenhofer.<br /> UAW, Senat S 304, Sign. 1361, Fol. 2, Anselm Weißenhofer.</p> <p>WStLA, BG Döbling, A4/3 – 3A, Verlassenschaft Anselm Weißenhofer.<br /> WStLA, Historische Wiener Meldeunterlagen, Meldeauskunft Anselm Weißenhofer.</p></div> </div> <div class="field field--name-field-links-external field--type-link field--label-hidden field__items"> <div class="field__item"><a href="https://d-nb.info/gnd/118766503" rel="nofollow" target="_blank">GND: 118766503</a></div> <div class="field__item"><a href="https://viaf.org/viaf/50021120" rel="nofollow" target="_blank">VIAF: 50021120</a></div> <div class="field__item"><a href="https://www.wikidata.org/wiki/Q94828449" rel="nofollow" target="_blank">Wikidata: Q94828449</a></div> </div> Thu, 03 Sep 2020 14:39:58 +0000 acolono 1446 at https://www.lexikon-provenienzforschung.org Wurzbach-Tannenberg, Alfred Wolfgang https://www.lexikon-provenienzforschung.org/wurzbach-tannenberg-alfred-wolfgang <span>Wurzbach-Tannenberg, Alfred Wolfgang</span> <span><a title="View user profile." href="/user/1">acolono</a></span> <span>Thu, 09/03/2020 - 14:40</span> <div class="text-content clearfix field field--name-field-display-name field--type-text field--label-hidden field__item">Alfred Wolfgang <strong>Wurzbach-Tannenberg</strong></div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-biographical-data field--type-text-long field--label-visually_hidden"> <div class="field__label visually-hidden">Zusatzinformationen</div> <div class="field__item"><p>3.6.1879 Wien – 10.2.1957 Wien</p></div> </div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-lexicon-entry field--type-text-long field--label-hidden field__item"><p>Alfred Wolfgang von Wurzbach-Tannenberg studierte zunächst Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wandte sich nach der zweiten Staatsprüfung aber dem Studium der Romanistik zu. 1902 promovierte er an der Universität Tübingen, 1907 habilitierte er an der Universität Wien. Nach einigen Jahren der Lehrtätigkeit als Privatdozent am Wiener Institut für Romanistik erlangte er 1922 eine außerordentliche Professur für romanische Sprachen und Literaturen. Am 28. Mai 1938 wurde er mit 58 Jahren an der Universität Wien zwangspensioniert. Der Begründung für die Ablehnung seiner Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer, er gelte einerseits als "Mischling 1. Grades" und wäre andererseits aufgrund seiner weltanschaulichen Einstellung abzulehnen, steht der Einschätzung des Wiener Gaupersonalamts gegenüber, laut der er mit der NS-Bewegung sympathisierte. Mitgliedschaften Wurzbach-Tannenbergs bei der NSDAP oder einer ihrer Gliederungen sind jedoch keine bekannt.</p> <p>Am 28. Februar 1946 wurde er rückwirkend auf den 27. April 1945 vom Bundespräsidenten zum ordentlichen Professor für romanische Sprachen und Literaturen an der Universität Wien ernannt. Wurzbach-Tannenberg besaß eine umfangreiche Sammlung von Büchern, Autografen, Porträts und historischen Medaillen, über die er 1943 den <em>Katalog meiner Sammlung von Medaillen, Plaketten und Jetons, zugleich ein Handbuch für Sammler</em> verfasst hatte. Zudem hatte er von seinem Großvater Joseph Ritter von Lippmann-Lissingen (1827–1900) eine Kunstsammlung geerbt, die u. a. Gemälde von altniederländischen Malern enthielt. 30 niederländische Bilder, gemeinsam mit einigen kleinformatigen Gemälden, vermachte er 1953 der Gemäldegalerie der <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="2f4c9320-55de-4fe5-82f1-663f53edbcb5" href="/akademie-der-bildenden-kuenste-wien" title="Akademie der bildenden Künste in Wien">Akademie der bildenden Künste in Wien</a>.</p></div> <div class="field field--name-field-keywords field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Schlagwörter</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/11" hreflang="de">KunstsammlerIn</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/144" hreflang="de">Mitgliedschaft Vaterländische Front</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/19" hreflang="de">NS-Verfolgte/r</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/148" hreflang="de">Romanistik</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/67" hreflang="de">Universitätsprofessur</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-author field--type-entity-reference field--label-visually_hidden"> <div class="field__label visually-hidden">AutorIn</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/191" hreflang="de">René Schober</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-publication-date field--type-datetime field--label-visually_hidden"> <div class="field__label visually-hidden">Veröffentlichungsdatum</div> <div class="field__item"><time datetime="2019-01-06T23:00:00Z">6. Jänner 2019</time> </div> </div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-publications-about field--type-text-long field--label-above"> <div class="field__label">Publikationen zur Person / Institution</div> <div class="field__item"><p>Margarethe Poch-Kalous, Das Legat Wolfgang v. Wurzbach, Wien 1964.</p> <p>E. Schaffran, Das Wurzbach-Legat der Galerie der Akademie der bildenden Künste in Wien, in: Die Weltkunst (1954) 7, 3</p></div> </div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-publications-by field--type-text-long field--label-above"> <div class="field__label">Publikationen der Person / Institution</div> <div class="field__item"><p>Wolfgang von Wurzbach, Katalog meiner Sammlung von Medaillen, Plaketten und Jetons, zugleich ein Handbuch für Sammler, Zürich-Leipzig-Wien 1943.<br /> Wolfgang von Wurzbach, Aus den Erinnerungen eines Sammlers. Nebst einem Verzeichnis seltener und interessanter Bücher, Wien-Bad Bocklet-Mainfranken-Zürich 1953.<br /> Wolfgang von Wurzbach, Josef Kriehuber, der Porträtlithograph der Wiener Gesellschaft, Wien 1954.</p></div> </div> <div class="text-content clearfix field field--name-field-archive-records field--type-text-long field--label-above"> <div class="field__label">Archivalien</div> <div class="field__item"><p>BDA-Archiv, Wohnungsanforderungen, Wohnungsbesichtigung Dr. Alfred Wurzbach, Wien 1, Giselastrasse 2, 2. Stock, Tür 9, Akt 284-1921.</p> <p>OeStA/AdR, ZNsZ, Gauakt 215.365, Alfred Wolfgang von Wurzbach-Tannenberg.<br /> OeStA/AdR, UWK, BMU, K. 64, Sign. 15 B1, Akademie der bildenden Künste 1952–1965, Akt 37.859-5/57, Akademie der bildenden Künste, Univ. Prof. Dr. Alfred Wolfgang Wurzbach, Schenkung auf den Todesfall.<br /> OeStA/AdR, UWK, BMU, K. 64, Sign. 15 B1, Akademie der bildenden Künste 1952–1965, Akt 88.740 – II/5-53, Akademie der bildenden Künste, Univ. Prof. i. R. Dr. Alfred Wolfgang Wurzbach-Tannenberg, Verleihung der Ehrenmitgliedschaft.</p> <p>UAW, Phil. PA 3871, Alfred Wolfgang von Wurzbach-Tannenberg.<br /> UAW, Senat S 304, Sign. 1425, Fol. 4, Alfred Wolfgang von Wurzbach-Tannenberg.</p> <p>WStLA, BG Innere Stadt, A4/3 – 3A, Verlassenschaft Alfred von Wurzbach-Tannenberg.<br /> WStLA, BG Innere Stadt, A4/9 – 9A, Verlassenschaft Alfred Wolfgang von Wurzbach-Tannenberg.<br /> WStLA, Historische Wiener Meldeunterlagen, Meldeauskunft Alfred Wolfgang von Wurzbach-Tannenberg.</p></div> </div> <div class="field field--name-field-links-external field--type-link field--label-hidden field__items"> <div class="field__item"><a href="https://d-nb.info/gnd/117359157" rel="nofollow" target="_blank">GND: 117359157</a></div> <div class="field__item"><a href="https://viaf.org/viaf/76307152" rel="nofollow" target="_blank">VIAF: 76307152</a></div> <div class="field__item"><a href="https://www.wikidata.org/wiki/Q1718666" rel="nofollow" target="_blank">Wikidata: Q1718666</a></div> </div> Thu, 03 Sep 2020 14:40:00 +0000 acolono 1447 at https://www.lexikon-provenienzforschung.org