Adella Taubmann kam in den 1920er-Jahren nach Wien, wo sie 1927 den Kaufmann Max Feuer heiratete, von dem sie sich 1934 wieder scheiden ließ. Wenige Jahre später, nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich, bereitete Adella Feuer, die als Jüdin durch nationalsozialistische Verfolgung gefährdet war, ihre Flucht vor und suchte bei der Zentralstelle für Denkmalschutz um Genehmigung für die Ausfuhr ihrer Kunstgegenstände – Ölbilder, Pastelle, Aquarelle und Grafiken – an. Eine Zeichnung eines anonymen Künstlers, die nicht zur Ausfuhr freigegeben wurde, verkaufte Feuer an die Albertina. Ab April 1939 galt sie als nach Amerika abgemeldet. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Hermann Herlinger war sie allerdings auf ihrer Flucht nur bis Mailand gelangt. In Italien wurden die beiden interniert – Feuer im Frauenlager in Pollenza, Herlinger im Durchgangslager Fossoli – und im April 1944 nach Auschwitz-Birkenau deportiert, wo Herlinger umkam. Nach ihrer Befreiung aus dem Konzentrationslager Ravensbrück bzw. dessen Außenlager Malchow kehrte Adella Feuer zunächst nach Italien zurück, wanderte 1947 aber zu ihrem Bruder Jakob in die USA aus, wo sie den Geburtsnamen ihrer Mutter annahm und sich fortan Ada Imberman nannte.
Im März 2013 empfahl der Kunstrückgabebeirat die Rückgabe der Zeichnung eines anonymen Künstlers aus der Albertina. Die Israelitische Kultusgemeinde Wien konnte einen Neffen und eine Nichte von Adella als rechtmäßige ErbInnen feststellen. Der heute in Ohio lebende Neffe verzichtete auf seinen Anteil zu Gunsten seiner in New York lebenden Schwester – diese wiederum entschied sich dazu, die Zeichnung dem Jüdischen Museum in Wien (JMW) zu schenken, um so an die aus Wien vertriebene jüdische Bevölkerung zu erinnern und eine Möglichkeit für Aufklärung, Forschung und Lernen zu geben. Die Restitution des Werkes und anschließende Schenkung erfolgten im Jänner 2022.