Alfred Wolfgang von Wurzbach-Tannenberg studierte zunächst Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wandte sich nach der zweiten Staatsprüfung aber dem Studium der Romanistik zu. 1902 promovierte er an der Universität Tübingen, 1907 habilitierte er an der Universität Wien. Nach einigen Jahren der Lehrtätigkeit als Privatdozent am Wiener Institut für Romanistik erlangte er 1922 eine außerordentliche Professur für romanische Sprachen und Literaturen. Am 28. Mai 1938 wurde er mit 58 Jahren an der Universität Wien zwangspensioniert. Der Begründung für die Ablehnung seiner Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer, er gelte einerseits als "Mischling 1. Grades" und wäre andererseits aufgrund seiner weltanschaulichen Einstellung abzulehnen, steht der Einschätzung des Wiener Gaupersonalamts gegenüber, laut der er mit der NS-Bewegung sympathisierte. Mitgliedschaften Wurzbach-Tannenbergs bei der NSDAP oder einer ihrer Gliederungen sind jedoch keine bekannt.
Am 28. Februar 1946 wurde er rückwirkend auf den 27. April 1945 vom Bundespräsidenten zum ordentlichen Professor für romanische Sprachen und Literaturen an der Universität Wien ernannt. Wurzbach-Tannenberg besaß eine umfangreiche Sammlung von Büchern, Autografen, Porträts und historischen Medaillen, über die er 1943 den Katalog meiner Sammlung von Medaillen, Plaketten und Jetons, zugleich ein Handbuch für Sammler verfasst hatte. Zudem hatte er von seinem Großvater Joseph Ritter von Lippmann-Lissingen (1827–1900) eine Kunstsammlung geerbt, die u. a. Gemälde von altniederländischen Malern enthielt. 30 niederländische Bilder, gemeinsam mit einigen kleinformatigen Gemälden, vermachte er 1953 der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste in Wien.