Schütz, Hermine

Hermine Schütz

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10.10.1860 oder 1861 Wsetin / Vsetin, Mähren – 11.6.1942 Wien

née Hermine Kohn

Hermine Schütz war mit dem Mediziner Emil Karel Schütz (geb. 1853 in Prag) verheiratet. Nachdem Emil Schütz 1884 zunächst an der Deutschen Universität Prag und 1894 auch an der Universität Wien habilitiert worden war, übersiedelte das Ehepaar nach Wien, wo es ab 1917 in der Maximilianstraße 11 (seit 1919 Mahlerstraße, 1938–1946 Meistersingerstraße) wohnte. Nach dem "Anschluss" Österreichs im März 1938 wurden Hermine und Emil Schütz, mittlerweile 77 und 84 Jahre alt, als jüdisch verfolgt. Sie hatten ihre Vermögenswerte anzumelden, und 1939 musste Hermine Schütz ihren Schmuck und ihre Silbergegenstände beim Dorotheum abliefern. Emil Schütz starb am 2. Februar 1941 in Wien, Hermine Schütz war ab Oktober 1941 im Altersheim in Wien 9, Seegasse 16 gemeldet und starb dort am 11. Juni 1942.

Zwischen Dezember 1941 und Jänner 1943 erwarb das Staatliche Kunstgewerbemuseum in Wien, das heutige MAK, vom Dorotheum eine Reihe von Silberobjekten, die aus den seit 1939 Jüdinnen und Juden vorgeschriebenen Ablieferungen von Schmuck und Edelmetall stammten. Durch die Recherchen der Provenienzforschung konnte ein Samowar aus diesem Bestand Hermine Schütz zugeordnet werden. 2010 wurde der silberne Samowar restituiert.

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Veröffentlichungsdatum
Publikationen zur Person / Institution

Beschluss des Kunstrückgabebeirats, Hermine Schütz, 7.3.2008, URL: www.provenienzforschung.gv.at/beiratsbeschluesse/Schuetz_Hermine_2008-03-07.pdf (3.12.2020).

Felix Czeike, Historisches Lexikon Wien, Band 5, Wien 1997.

Archivalien

OeStA/AdR, E-uReang, VVSt, VA 10006, Hermine Schütz; VA 10007 Emil Schütz.
OeStA/AdR, E-uReang, VVSt, sogenannte Dorotheumskartei.

WStLA, Historische Wiener Meldeunterlagen, Hermine Schütz.