Der gelernte Fleischhauer Johann Waldum war durchgehend von 1920 bis 1961 im Kunsthistorischen Museum in Wien tätig. Zunächst im Aufsichtsdienst, wechselte er bald in die Administration und stieg zum leitenden Beamten in der Verwaltungskanzlei auf. Bis 1938 war Waldum mit einem breiten Aufgabenspektrum betraut, das auch Personalfragen im Kanzlei- und Aufsichtsdienst umfasste. Im Zuge des Verwaltungsausbaus wurde seine Funktion auf die Administration und den organisatorischen Bereich beschränkt. Durch seine bemerkenswerte Hingabe an den Beruf als leitender Verwaltungsbeamter genoss er das Vertrauen der Museumsdirektoren durch alle politischen Regimes hindurch. Fritz Dworschak lobte ihn 1939 für die einwandfreie Durchführung der Instandsetzung der Neuen Burg. Waldum war administrativ in die Kunstbergungen, insbesondere in Klosterneuburg, eingebunden, während seine Frau Angela im Kanzleidienst sowie beim Luftschutzdienst des Museums aushalf. Große Einsatzbereitschaft zeigte Waldum im April 1945 bei der Brandbekämpfung nach Luftangriffen. Ende Dezember 1945 begleitete er den Ersten Direktor August Loehr nach Ischl-Lauffen, um die Rückbringung der dort geborgenen Kunstgegenstände zu organisieren. 1961 ging Waldum in Pension, konnte aber noch bis 1963 in der Dienstwohnung im Kunsthistorischen Museum verbleiben, in der er seit 1926 mit seiner Familie lebte.