Der promovierte Prähistoriker Karl Krenn arbeitete seit 1932 im Wiener Naturhistorischen Museum. Von der wissenschaftlichen Hilfskraft stieg er 1943 zum Kustos auf und leitete die prähistorische Abteilung einige Jahre lang provisorisch, bevor er 1950 deren definitiver Leiter wurde. Zuvor hatte er sich im Luftschutzdienst um die Löschung einiger Entstehungsbrände im Museumsgebäude verdient gemacht. Zudem wurde Krenn, der nicht der NSDAP angehört hatte, nach Kriegsende mit der Sicherstellung wissenschaftlichen Materials aus Wohnungen von geflüchteten Museumsbediensteten und der Weiterleitung an die zuständigen Polizeibehörden betraut. Es bleibt jedoch unklar, ob und wie gewissenhaft er diesen Auftrag ausführte. Aufgrund gesundheitlicher Probleme dienstunfähig geworden, trat Krenn 1952 in den Ruhestand. Er wurde selbst Gegenstand der Provenienzforschung, da er der Österreichischen Galerie zwischen 1944 und 1946 23 Druckschriften widmete.