Die Kunstsammlertätigkeit des in Brünn ansässigen Rechtsanwaltes Arthur Feldmann ist seit Anfang der 1920er-Jahre überliefert. Am Aufbau der Sammlung von Zeichnungen und Grafiken war u. a. Otto Benesch, der spätere Direktor der Albertina, maßgeblich beteiligt. Er stand Feldmann in beratender Funktion, aber auch bei der wissenschaftlichen Bewertung seiner Altmeisterzeichnungen der italienischen, französischen, deutschen und niederländischen Schule zur Seite. Die mit rund 800 Werken reich bestückte Sammlung war in den 1930er-Jahren in Fachkreisen bestens bekannt und wurde in zahlreichen Publikationen erwähnt. Die Weltwirtschaftskrise zwang Arthur Feldmann, sich von einem Teil seiner Sammlung zu trennen. Die dafür ausgewählten Werke kamen im Juni 1934 über das Buch- und Kunstantiquariat Gilhofer & Ranschburg in Luzern zur Versteigerung – allerdings gelangte nur ein geringer Teil zum Verkauf, die nicht versteigerten Blätter wurden wieder an Feldmann retourniert. Mit der Errichtung des Protektorates Böhmen und Mähren durch das nationalsozialistische Regime im März 1939 war das Schicksal von Arthur Feldmann, der aufgrund seiner jüdischen Herkunft verfolgt wurde, besiegelt. Die Gestapo beschlagnahmte noch im März 1939 seine Brünner Villa mitsamt der Kunstsammlung. Gesundheitlich bereits stark gezeichnet, kam Feldmann Anfang des Jahres 1940 für kurze Zeit in Untersuchungshaft. Er starb 1941 an den Folgen eines Schlaganfalles. Seine Frau Gisela wurde 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert und 1944 im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet. Den beiden Söhnen gelang 1940 die Flucht nach Palästina. Im selben Jahr begann auch die Zerschlagung und Zerstreuung der Kunstsammlung. Mitte Oktober 1940 wurde als Treuhänder für das Feldmannsche Vermögen Heinrich Rosorius eingesetzt, der nach Feldmanns Tod auch die Funktion des Verlassenschaftskurators übernahm. Rund 130 Zeichnungen bot Rosorius 1941 der Albertina zum Kauf an, die Verkaufsverhandlungen fanden jedoch keinen Abschluss. Schließlich kaufte das Ministerium für Schulwesen und Volkskultur die Zeichnungen und deponierte sie als Protektoratseigentum im Mährischen Landesmuseum in Brünn. Ein weiterer Teil der Sammlung kam an die Prager Nationalgalerie. Andere Blätter tauchten 1946 bei einer Versteigerung des Auktionshauses Sotheby & Co in London auf, wodurch die weltweite Verteilung in Museen und Privatsammlungen ihren Fortlauf nahm.
Feldmanns Enkel Uri Arthur Peled-Feldmann gelang es in den vergangenen Jahren, knapp über 200 Zeichnungen aus der Sammlung seines Großvaters ausfindig zu machen und ihre Restitution zu erwirken. Zu den wiederaufgefundenen Blättern gehörte auch das aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammende und von der Albertina im Jahr 1989 über das Wiener Dorotheum erworbene Blatt Landschaft mit einem Felsblock, dessen Rückgabe nach einer ersten Ablehnung durch den Kunstrückgabebeirat im Jahr 2005 schließlich 2008 erfolgte. Weitere Restitutionen gab es u. a. aus dem British Museum in London, dem Courtauld Institute of Art in London, dem Mährischen Landesmuseum Brünn und der Prager Nationalgalerie.