Demel (von Elswehr), Hans

Hans Demel (von Elswehr)

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14.4.1886 Teschen, Schlesien (heute Cieszyn, Polen / Český Těšín, Tschechien) – 28.12.1951 Wien

Hans Demel von Elswehr wurde 1886 als Sohn des schlesischen Reichstagsabgeordneten Johann Demel Ritter von Elswehr in Teschen geboren. 1904 inskribierte er zunächst in Wien an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät und promovierte 1911 zum Doktor der Rechte. 1910 inskribierte er an der Philosophischen Fakultät und studierte bei Hermann Junker Ägyptische Sprache und Altertumskunde, islamische Sprachen, Kunstgeschichte bei Max Dvořák und Josef Strzygowski sowie Archäologie bei Emil Reisch. 1913 promovierte Demel mit einer Arbeit "Ueber die spätnubischen Gefäße aus den Grabungen der Wiener Akademie der Wissenschaften unter Leitung des Professors Dr. Junker". Im selben Jahr begann er als Volontär im Kunsthistorischen Museum in Wien zu arbeiten und wurde 1914 zum Assistenten ernannt. 1922 wurde er mit der Leitung der Ägyptischen Sammlung betraut. Mehrere Studienreisen führten ihn nach Ägypten, so nahm er 1926 an den Ausgrabungen der Wiener Akademie der Wissenschaften bei den Pyramiden von Gizeh teil. 1934 wurde Demel von Elswehr zum ordentlichen Mitglied des Deutschen Archäologischen Institutes gewählt. Gemeinsam mit seinen Kollegen Eduard Holzmair (Münzen) und Leopold Ruprecht (Waffen) sowie dem Bibliothekar der Akademie der bildenden Künste Anton Kraus fuhr Demel Ende 1939 im Auftrag des Reichserziehungsministers Bernhard Rust nach Polen, wo er Kontakt mit Kajetan Mühlmann hatte, der zum "Sonderbeauftragten für den Schutz und die Sicherung von Kunstwerken in den besetzten Ostgebieten" ernannt worden war. Während des Krieges vertrat Demel Fritz Dworschak in Luftschutzagenden und war seit November 1941 mit der Führung der Verwaltungskanzlei und des Personalreferates mit Ausnahme der Angelegenheiten der wissenschaftlichen Beamten betraut. 1942 erhielt er einen Lehrauftrag an der Universität Wien. Mit Ende Dezember 1951 sollte er in den Ruhestand versetzt werden, er starb jedoch überraschend an einem Herzschlag.

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Publikationen zur Person / Institution

Morris L. Bierbrier, Who was who in Egyptology, 4th revised edition, London 2012.

Franz Heiduk, Oberschlesisches Literatur-Lexikon, Teil 1: A–H, Berlin 1990.

Publikationen der Person / Institution

Hermann Junker, Das Kloster am Isisberg. Bericht über die Grabungen der Akademie der Wissenschaften in Wien bei El-Kubanich, Winter 1910–1911. 3. Teil. Mit einem Abschnitt von Hans Demel, Wien 1922.
Hermann Junker, Ermenne. Bericht über die Grabungen der Akademie der Wissenschaften in Wien auf den Friedhöfen von Ermenne (Nubien), im Winter 1911/12. Mit einem Abschnitt von Hans Demel, Wien 1925.

Hans Demel, Die Reliefs der Kultkammer des Kaninsut und ihre Stellung in der Kunst des alten Reiches, in: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien (1929) N.F. 3, 5–24.
Hans Demel, Der Totenpapyrus des Chonsu-Mes, in: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien 13 (1944), 1–16.
Hans Demel, Ägyptische Kunst, Wien 1947.

Archivalien

KHM-Archiv, III 249, PA Hans Demel; IV 24, NL Hans Demel; 74/KORR/1939/40; 280/KL/1939, 322/KL/1939.

OeStA/AdR, BMU, Personalakten, 3/28, Hans Demel.